Seit mehr als zwei Jahren sucht die Stadt Coburg einen neuen Ausstellungsort für die Exponate des ehemaligen Puppenmuseums. Einige wurden inzwischen an andere Museen weitergegeben.
Für die rund 2.000 Puppen aus dem ehemaligen Coburger Puppenmuseum wird weiterhin nach einem neuen Ausstellungsort und -konzept gesucht. Einen kleinen Teil der Exponate habe man zwischenzeitlich an andere Museen in Sonneberg und Bamberg weitergegeben, sagte Louay Yassin, Sprecher der Stadt Coburg, der Deutschen Presse-Agentur. Mit weiteren Museen sei man im Gespräch.
Der größte Teil der Sammlung des Ende 2022 geschlossenen Puppenmuseums werde weiterhin in der Kulturfabrik Cortendorf am Coburger Stadtrand eingelagert, sagte Yassin. Die städtische Kulturabteilung suche nach Möglichkeiten, die insgesamt etwa 4.000 Exponate – oder zumindest einen Teil davon – wieder öffentlich zu zeigen. „Aber das gestaltet sich schwierig, weil Puppen nicht mehr so im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen wie noch in den 1990er Jahren.“
Schon länger gebe es die Idee, Teile der Ausstellung an verschiedenen Orten zu präsentieren, sagt Yassin. Allerdings habe die Stadt selbst keine Museumspädagogen mehr, die das Inventar fachgerecht aufbereiten und präsentieren könnten. Die ehemalige Leiterin des Puppenmuseums Coburg arbeite mittlerweile am Deutschen Spielzeugmuseum im thüringischen Sonneberg.
Besucherzahlen gingen immer weiter zurück
Das Coburger Puppenmuseum war 1987 zunächst als private Einrichtung eröffnet und 2007 von der Stadt übernommen worden. Doch über die Jahrzehnte gingen die Besucherzahlen immer weiter zurück. Im November 2022 beschloss der Stadtrat, das Museum in der Coburger Altstadt zum Jahresende zu schließen.
Ein Grund für die Entscheidung war neben dem stark gesunkenen Besucherinteresse die Tatsache, dass das denkmalgeschützte Museumsgebäude in der Altstadt nicht barrierefrei war. Außerdem war die Ausstellung in dem Haus in der Rückertstraße auf mehr als 30 kleine Räume verteilt. Es gab keinen Ort, an dem sich etwa eine Schulklasse hätte versammeln können. Schülerinnen und Schüler machten jedoch einen großen Anteil der Besucherschaft aus.
Stiftung aus Rödental musste Angebot zurückziehen
Nach der Schließung wollte zunächst eine private Stiftung die Sammlung übernehmen und in Rödental bei Coburg ausstellen. Allerdings scheiterte das Vorhaben nach Angaben der Stiftung 2023 an fehlenden Fördergeldern. Seit Mai 2024 werden die Puppen, Puppenhäuser, -accessoires und sonstigen Objekte in der Kulturfabrik Cortendorf im Nordosten Coburgs zwischengelagert.
Die Puppen sowie das Zubehör stammen etwa aus dem Zeitraum von 1800 bis 1960. In dem Museum wurde erlebbar, wie das Bürgertum Spielzeug zur Kindererziehung einsetzte. 1987 eröffnete das Ehepaar Carin und Hans Lossnitzer aus Ettlingen bei Karlsruhe das Puppenmuseum und stellte darin seine private Sammlung aus. Da zwei Drittel der Exponate aus Nordfranken oder Südthüringen stammten, wählten die Museumsgründer Coburg als Standort. 2007 kaufte die Stadt die Sammlung und betrieb das Museum weiter.