Erstmals waren Spezialisten direkt auf dem gigantischen Schuttberg, der das Schweizer Dorf Blatten verschüttet hat. Eine Sache bereitet ihnen große Sorgen.
Der Schutthaufen auf dem verschütteten Bergdorf Blatten in der Schweiz ist nach Schätzungen teils 100 Meter hoch. Das berichtete der Geologe des Kantons Wallis, Raphael Mayoraz, nachdem Spezialisten erstmals direkt auf dem Schuttberg gelandet sind, um die Konsistenz zu prüfen.
Das Material sei bislang fest, aber das könne sich ändern, sagte er der Schweizer Zeitung „Le Nouvelliste“. Aufräumarbeiten sind bislang zu gefährlich, weil der Schutt überall jederzeit einbrechen könnte.
Blatten: Experten sorgen sich um Eis im Schuttberg
„Bisher haben wir keine größeren Risse oder Einstürze festgestellt“, sagte Mayoraz der Zeitung. „Das kann sich jedoch ändern, wenn das Eis zu schmelzen beginnt.“ Es geht um das Eis im Schuttberg. Rund ein Drittel der neun Millionen Kubikmeter, die das Dorf und das Flussbett der Lonza nach dem Gletscherabbruch am vergangenen Mittwoch verschüttet haben, dürften Gletschereis sein, schätzen die Experten.
Im Katastrophengebiet seien überall Kameras installiert worden, die den Schuttberg und den Stausee dahinter rund um die Uhr überwachen, berichtete Mayoraz. „Die Lonza fließt derzeit in einer neuen Rinne – und zwar relativ kontrolliert“, sagte er. Bislang seien keine größeren Mengen Material aus dem Schuttberg mitgerissen worden.