Der Polizeigewahrsam des Mannes, der während der Meisterfeier des FC Liverpool mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren war, ist bis Donnerstag verlängert worden. „Das Ermittlungsteam hat heute mehr Zeit erhalten, um ihn in Polizeigewahrsam weiter zu verhören“, teilte die britische Polizei am Mittwoch mit Blick auf den festgenommenen 53-Jährigen fest. Sieben Menschen befänden sich im Krankenhaus, erklärte die Polizei weiter.
„Wir können bestätigen, dass zwei Tage nach dem Vorfall, bei dem fast 80 Menschen verletzt wurden, sieben Menschen in stabiler Verfassung im Krankenhaus sind“, hieß es in der Erklärung der Polizei.
Bei dem Vorfall am Montagabend hatte der Mann, vermutlich unter Drogeneinfluss, in der nordwestenglischen Stadt Liverpool unmittelbar nach der Siegesfeier der Fußballfans seinen Pkw in die versammelten Menschen gelenkt. Polizisten nahmen den Fahrer noch vor Ort fest. Ein terroristisches Motiv schloss die Polizei aus. In einem ungewöhnlichen Schritt teilten sie noch am Montagabend mit, dass es sich bei dem Festgenommenen um einen 53-jährigen weißen Briten handele.
Ersten Ermittlungen zufolge folgte der Autofahrer einem Krankenwagen, der sich einen Weg durch die Menge gebahnt hatte. Die genauen Umstände sind jedoch weiter unklar.
Derzeit werden die Aufnahmen von Überwachungskameras untersucht, um den genauen Weg des Autofahrers zu ermitteln.
Ein in Onlinediensten verbreitetes Video zeigt einen dunkel lackierten Ford Galaxy, der inmitten einer Gruppe wütender Menschen auf der Straße steht, bevor er zurücksetzt und mit hoher Geschwindigkeit davonfährt.
In einem anderen Video rast das Auto in eine Menschenmenge und erfasst Fußgänger, von denen einige zur Seite geschleudert werden oder auf der Motorhaube landen.
Der Vorfall löste in Großbritannien Erschütterung aus. Der britische Premierminister Keir Starmer sprach von „entsetzlichen Szenen“. Britische Zeitungen wie die „Sun“ und die „Times“ titelten über den „Horror“, in den sich die Meisterfeier verwandelt habe.