An zahlreichen Schulen deutschlandweit gehen am Morgen Drohnachrichten ein. Die Polizei ermittelt zu den Hintergründen.
In mehreren Bundesländern sind am Morgen Drohmails an Schulen eingegangen. Betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts sagte, vieles deute auf eine gezielte, bundesweite Aktion hin. Die Inhalte der Mails seien sehr ähnlich. Zu Details wollte er sich nicht äußern.
Auch das LKA Hessen teilte auf Anfrage mit, dass es sich um ein bundesweites Phänomen handele. „Nach der aktuellen Bewertung ist von keiner konkreten Bedrohung auszugehen, dennoch wurden die Einsatzkräfte sensibilisiert. Darüber hinaus finden eine fortlaufende Bewertung und ein bundesweiter Austausch statt“, erklärte der Sprecher.
Durchsuchung in Niederbayern
Allein in Essen gingen Drohschreiben an mindestens vier Schulen ein, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Unterricht gehe aber normal weiter. „Aktuell haben wir keine konkreten Hinweise auf eine ernstzunehmende Gefährdungslage“, sagte der Sprecher. Die Drohschreiben mit identischem Inhalt seien per Mail eingegangen. Die Polizei sei vorsichtshalber verstärkt im Einsatz. Zuvor hatte die „WAZ“ berichtet.
In Niederbayern durchsuchte die Polizei eine Schule. Um kurz nach 7.00 Uhr sei in der Einrichtung in Riedenburg eine entsprechende Mail eingegangen, teilte die Polizei mit. Es wurden demnach keine verdächtigen Gegenstände gefunden, der Einsatz wurde beendet. Bei der Mail handelte es sich mutmaßlich um eine Bombendrohung, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Der Unterricht wird den Angaben zufolge wieder aufgenommen. Drohungen, die an mehreren Münchner Schulen eingingen, stufte die Polizei als nicht ernstzunehmend ein.
Laufender Prozess in Stuttgart
Im Fall einer Mail an eine Schule in Neubrandenburg sagte eine Polizeisprecherin, es gebe für solche Drohungen typische Bezüge zur terroristischen Vereinigung Islamischer Staat.
In den vergangenen Monaten erhielten bundesweit immer wieder Schulen Drohmails. Vor dem Landgericht Stuttgart läuft zurzeit ein Prozess gegen einen 20-Jährigen, der im Herbst 2023 mit einem Komplizen insgesamt 51 Mails an Schulen, Behörden und Religionsgemeinschaften verschickt haben soll.