Tennis: Nächster Rückschlag: Zverev in Hamburg früh raus

Alexander Zverev will in Hamburg Selbstvertrauen für Paris sammeln. Das geht schief. Vor den French Open häufen sich die Fragezeichen.

Alexander Zverev hat die Generalprobe für die French Open verpatzt und beim Tennis-Turnier in Hamburg den Einzug ins Viertelfinale nach einer schwachen Leistung verpasst. Der Lokalmatador musste sich am Rothenbaum dem Franzosen Alexandre Muller mit 3:6, 6:4, 6:7 (5:7) geschlagen geben und reist nun mit noch mehr Fragezeichen als zuvor nach Paris. Dort beginnen am Sonntag die French Open. 

Gegen Müller zeigte Zverev eine bedenkliche Vorstellung und musste sich nach 2:40 Stunden geschlagen geben. Die Hamburg Open gehen damit ohne deutsche Beteiligung weiter. Vor Zverev war am Mittwoch bereits Justin Engel im Achtelfinale ausgeschieden.

Anders als Zverev zeigte der 17-Jährige vor den Augen von Tennis-Legende Boris Becker aber eine couragierte Leistung und wurde von den Zuschauern nach dem 3:6, 5:7 mit Applaus verabschiedet.

Zverev mit vielen Fehlern

Zverev fand zur Enttäuschung der Zuschauer von Beginn an keinen Rhythmus. Der 28-Jährige wirkte kraft- und energielos und hatte zudem immer wieder Probleme mit dem Wind, der den Sand in seine Augen trieb. Nach nur 34 Minuten musste Zverev den ersten Durchgang abgeben, schaute danach ratlos auf die Tribüne zu seinem Team. 

Im zweiten Satz schien sich Zverev endlich zu steigern und schaffte ein frühes Break. Er zog auf 3:0 davon und hatte die Begegnung für eine kurze Weile im Griff, musste dann aber selbst wieder seinen Aufschlag abgeben. Beim Stand von 4:4 hatte der Weltranglisten-Dritte dann drei Breakbälle gegen sich. Mit einem Kraftakt vermied Zverev aber einen Aufschlagverlust und schaffte wenig später den Satzausgleich.

Doch auch das sorgte nicht für mehr Sicherheit in seinem Spiel. Der dritte Satz war für Zverev erneut ein Wechselbad der Gefühle mit vielen Höhen und Tiefen. Im Tiebreak leistete er sich dann einen Fehler zu viel.

Lob von Becker für Engel

Deutschlands Nachwuchshoffnung Engel, der in der ersten Runde Jan-Lennard Struff besiegt und damit erst seinen zweiten Sieg auf der ATP-Tour geholt hatte, zeigte gegen Andrej Rubljow, dass mit ihm in Zukunft zu rechnen sein wird. Beim Stand von 5:4 im zweiten Satz vergab Engel sogar einen Satzball.

Tennis-Legende Boris Becker traut Engel trotz der Niederlage einen guten Weg zu. „Er hat ein gutes Umfeld, mit Philipp Kohlschreiber einen absoluten Experten als Trainer“, sagte Becker, der als Zuschauer am Rothenbaum zu Gast war. „Die nächsten Jahre werden jetzt zeigen, wie sehr er es wirklich will“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger.