Gegen Extra-Stunde: Tausende bei Demo in Potsdam gegen Mehrarbeit für Lehrer

Selten war es vor dem Landtag so voll wie am Mittwoch. Tausende demonstrieren gegen die geplante zusätzliche Belastung für Lehrer.

Tausende Menschen haben in Potsdam gegen die geplante Mehrarbeit von Lehrern demonstriert. Man wolle der Landesregierung zeigen, dass man mit der aktuellen Bildungspolitik nicht einverstanden sei, hieß es von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Ab dem zweiten Halbjahr des kommenden Schuljahres sollen Lehrerinnen und Lehrer im Land künftig eine Stunde mehr unterrichten, dafür aber von anderen Aufgaben entlastet werden.

„Mehr Stunden, weniger Papa-Zeit“ oder „Hände weg von der Bildung“ hieß es etwa auf den Plakaten der Demo-Teilnehmer. Die Demonstranten bewegten sich vom Luisenplatz bis zum Vorplatz des Landtags. Dort wurden mehrere Reden gehalten. Teile der Innenstadt waren für den Verkehr abgeriegelt.

GEW stocksauer auf Landesregierung

Der Landesvorsitzende der GEW Brandenburg, Günther Fuchs, ließ vor Kurzem seinem Ärger über die Landesregierung freien Lauf. „Die Belastbarkeit und die Verlässlichkeit von Aussagen der Landesregierung sei mit dem Haltbarkeitsdatum von gestern versehen“, sagte Fuchs vor wenigen Tagen.

Im Wahlkampf und danach habe Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) immer wieder betont, dass es für die Lehrkräfte keine Arbeitszeitverlängerung gebe. Nun sollten im kommenden Schuljahr Lehrer doch eine Stunde mehr arbeiten. Sollte die Landesregierung bei der geplanten Mehrarbeit bleiben, werde man dagegen juristisch vorgehen.

Fuchs sprach von „Respektlosigkeit“ und fehlendem Austausch mit Blick auf die Landesregierung. Bei der Haushaltsaufstellung seien kaum Bildungsexperten zu Wort gekommen. Der GEW-Landesvorsitzende nannte zudem einen sich aus Sicht der Gewerkschaft abzeichnenden Stellenabbau von mehr als 2.000 Stellen an den Brandenburger Schulen in den kommenden beiden Schuljahren.

Website GEW