Fußball-Bundesliga: Partycrasher für Frankfurt: St. Pauli so gut wie gerettet

St. Pauli holt bei Eintracht Frankfurt ein Remis und hat den Klassenverbleib so gut wie sicher. Auf die Eintracht wartet ein Endspiel um die Champions-League-Quali.

St. Paulis Spieler rannten jubelnd vorbei an fassungslosen Frankfurtern über den Rasen zu ihren Fans, Trainer Alexander Blessin ballte die Fäuste und umarmte jeden aus seinem Team. Durch ein 2:2 (2:1) bei Eintracht Frankfurt am vorletzten Spieltag haben die Hamburger den Verbleib in der Fußball-Bundesliga so gut wie sicher. Die Hessen hingegen müssen als Tabellendritter weiter um die erhoffte Qualifikation für die Champions League bangen und haben nun ein Endspiel gegen den SC Freiburg um die Königsklasse. 

Rasmus Kristensen brachte die Frankfurter nach nur 24 Sekunden in Führung. Noch in der Anfangsphase drehte St. Pauli jedoch die Partie durch die Treffer von Manolis Saliakas (4. Minute) und Morgan Guilavogui (16.). Mehr als das 2:2 durch den eingewechselten Michy Batshuayi (71.) gelang der Eintracht nicht mehr.

„Das ist extrem ärgerlich, weil wir heute gewinnen wollten. Wir spielen eine sehr, sehr gute Saison und jetzt geht’s gegen Freiburg ins Endspiel“, sagte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche bei DAZN. Letztlich sei es das Wichtigste, dass die Mannschaft nach dem Rückstand zurückgekommen sei und noch einen Punkt geholt habe. „Jetzt haben wir das Spiel in Freiburg, das ist ein Endspiel für beide Mannschaften“, sagte Krösche.

Heidenheim muss wohl in die Relegation

Das Polster von St. Pauli auf den Relegationsplatz beträgt vor dem Saisonfinale drei Punkte, jedoch haben die Hamburger die um 13 Treffer bessere Tordifferenz im Vergleich zum Tabellen-16. 1. FC Heidenheim, der mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Relegation muss. 

„Diese Liga ist der absolute Hammer. Und wir ziehen auch das letzte Spiel noch durch, das Torverhältnis sieht gut für uns aus“, sagte St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich, „wir wollen in dieser Liga bleiben, wir haben alles dafür reingeworfen. Die Jungs haben sich noch nicht ganz belohnt. Wir werden am letzten Spieltag mit unseren Fans auf jeden Fall auch noch die nächsten Punkte holen wollen und wir werden nichts abschenken.“

Der Vorsprung der Eintracht auf den fünften Rang, den Borussia Dortmund belegt, schrumpfte auf drei Punkte. Am letzten Spieltag kommt es für den Tabellendritten zum Aufeinandertreffen mit dem viertplatzierten SC Freiburg.

Keine Schützenhilfe für Frankfurt durch Leverkusen

Schon vor der Partie stand fest, dass die Eintracht einen Sieg braucht, um die zweite Champions-League-Teilnahme der Vereinsgeschichte vor dem Saisonfinale perfekt zu machen. Denn Borussia Dortmund bezwang Bayer Leverkusen mit 4:2 und rückte damit zwischenzeitlich sogar auf zwei Zähler an die Hessen heran.

„Es ist alles angerichtet“, hatte sich Frankfurts Trainer Dino Toppmöller optimistisch vor dem letzten Heimspiel dieser Saison geäußert. Eine stimmungsvolle Kulisse mit 58.000 Zuschauern und frühsommerliches Wetter sorgten für einen eigentlich perfekten Rahmen, um sich für die europäische Königsklasse zu qualifizieren.

Wilde Anfangsphase: St. Pauli kontert Frankfurts Traumstart

Und es wurde aus Sicht der Eintracht noch besser: Die Hausherren legten einen Traumstart hin und gingen nach nur wenigen Sekunden durch Kristensen in Führung. Doch die Gäste zeigten sich davon unbeeindruckt. Mit einem gefühlvollen Heber sorgte Saliakas für den schnellen Ausgleich in einer wilden Anfangsphase.

Kurz darauf prüfte Hugo Larsson St. Paulis Torwart Ben Voll, der den gesperrten Stammkeeper Nikola Vasilj ersetzte (6.). Voll war es auch, der mit einem Abschlag die Führung für die Hamburger vorbereitete. Der 24-Jährige fand Guilavogui, der gegen die nach einer Ecke aufgerückten Frankfurter zum 2:1 traf. Anschließend tat sich die Eintracht gegen abwartende Gäste schwer, Chancen zu kreieren.

Batshuayi kommt und trifft

Toppmöller reagierte auf die uninspirierte Leistung seiner Elf und brachte für die zweite Hälfte Angreifer Batshuayi für Jean-Mattéo Bahoya. Doch durchschlagskräftiger wurde das Spiel der Frankfurter dadurch nicht. Hinzu kam, dass der Spielfluss durch Verletzungsunterbrechungen auf beiden Seiten gestört wurde.

Als die Begegnung dahinzuplätschern schien, sorgte Batshuayi (71.) für den Ausgleich. Ein weiterer Treffer des Jokers in der 88. Minute wurde wegen Handspiels nicht anerkannt.