Nach dem Fund eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg bereiten sich Experten auf dessen Entschärfung vor. Die Aktion hat auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr.
Nach dem Fund einer 50 Kilogramm schweren Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist in Kassel die Evakuierung des betroffenen Stadtteils angelaufen. Wie die Stadtverwaltung auf ihren Social-Media-Kanälen weiter mitteilte, wurde rund um den Fundort auf dem Bahngelände im Stadtteil Rothenditmold ein Sicherheitsradius von etwa 500 Metern errichtet. Rund 2.700 Menschen, die in diesem Bereich leben, sollen in Sicherheit gebracht werden.
Die Stadt rechnet mit einem Ende der Aktion bis voraussichtlich 13.00 Uhr. Der US-amerikanische Blindgänger soll von Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes entschärft werden. Einsatzkräfte informieren über Lautsprecher und an den Haustüren. Beeinträchtigte Anwohner können Hilfe bekommen.
Streichungen und Verspätungen im Bahnverkehr
Der Fund der Bombe hat auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn fallen die ICE-Sprinter-Züge, die ohne Halt zwischen Frankfurt/Main und Berlin verkehren, aus. Dasselbe gilt für ICE-Züge zwischen Berlin und Frankfurt-Flughafen.
Die ICE-Züge auf den Strecken Berlin-Basel, Kiel-Stuttgart und Kiel-München werden umgeleitet, halten alle nicht in Kassel-Wilhelmshöhe und verspäten sich jeweils um etwa 30 Minuten.
Die umgeleiteten Züge halten laut DB zusätzlich in Fulda. In Fahrtrichtung Süden halten die umgeleiteten Züge außerdem zusätzlich in Bad Hersfeld. Ab Fulda und Bad Hersfeld verkehren die Züge der Nahverkehrslinie RB 5 nach Kassel-Wilhelmshöhe.
Unterkunftsmöglichkeit Stadthalle
Die Stadt Kassel forderte evakuierte Anwohner dazu auf, bei Freunden oder Bekannten außerhalb der Zone unterzukommen. Alternativ wurden auch Räume im Kongress Palais Stadthalle vorbereitet.
Experten waren bei der Auswertung von Luftbildern auf die Bombe aufmerksam geworden. Experten des Kampfmittelräumdienstes machten schließlich ihren genauen Standort aus.