Amazon soll erwogen haben, bei Produkt-Preisen ausweisen, wie teuer die neuen Trump-Zölle sind. Das Weiße Haus reagierte verärgert auf einen entsprechenden Bericht. Amazon dementierte inzwischen.
Die US-Regierung hat den Internethändler Amazon davor gewarnt, die Kosten der Zollpolitik von Präsident Donald Trump offenzulegen. Das wäre „ein feindlicher und politischer Akt von Amazon“, sagte Trump-Sprecherin Karoline Leavitt am Dienstag in Washington. Das Unternehmen von Tech-Milliardär Jeff Bezos bestätigte die Pläne zunächst nicht. Später verschickte Amazon Dementis hierzu.
Leavitt reagierte mit ihren Äußerungen auf einen Bericht der Internetplattform „Punchbowl News“. Die Plattform zitiert eine anonyme Quelle mit der Aussage, Amazon wolle seinen Kunden künftig transparent machen, welcher Preisanteil für Produkte auf die Trump-Zölle zurückgehe.
Amazon dementiert die Idee
Amazon dementierte inzwischen entsprechende Pläne. Gegenüber dem stern teilte eine Sprecherin mit: „Das Team unseres extrem günstigen Amazon Haul-Shops hat die Idee erwogen, für bestimmte Produkte Einfuhrzölle zu erheben. Dies wurde nie genehmigt und wird auch nicht umgesetzt.“
Leavitt warf Amazon zudem vor, „eine Partnerschaft mit einer chinesischen Propagandaeinheit unterzeichnet“ zu haben. Sie hielt dabei einen Artikel der Nachrichtenagentur Reuters von Ende 2021 mit einem Bild von Konzernchef Bezos in die Höhe. Reuters zufolge war Amazon damals eine Partnerschaft mit den chinesischen Behörden eingegangen. Damit sollte ein Internetportal für Bücher von chinesischen Regierungsmitgliedern geschaffen werden, in erster Linie für Präsident Xi Jinping.
Trump hatte Anfang April hohe Zölle auf US-Importe aus zahlreichen Ländern verhängt, senkte die meisten aber später vorläufig auf zehn Prozent ab. Mit China liefert sich der Präsident einen regelrechten Handelskrieg, mit US-Aufschlägen von 145 Prozent für die meisten Produkte. China verhängte Gegenzölle auf US-Importe in Höhe von 125 Prozent.