Dialyse: Nierenleiden in Mecklenburg-Vorpommern besonders häufig

Am Ende hilft nur noch die regelmäßige Blutwäsche. Nierenleiden sind in Mecklenburg-Vorpommern besonders weit verbreitet.

Menschen in Mecklenburg-Vorpommern leiden nach Angaben von Gesundheitsministerin Stefanie Drese deutlich häufiger an chronischen Nierenkrankheiten als in anderen Bundesländern. Während bundesweit etwa 10 Prozent der Bevölkerung betroffen seien, betrage der Anteil in Nordosten 17 Prozent. Als Gründe für den vergleichsweise hohen Prozentsatz in MV nannte die SPD-Politikerin eine Anhäufung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Nikotingebrauch sowie eine im bundesweiten Vergleich ältere Bevölkerung.

Anlässlich einer Konferenz von Fachärzten in Wismar hob die Ministerin die Bedeutung einer hochqualifizierten und funktionierenden medizinischen Versorgung hervor. „Die gute Nachricht ist, wir sind in Mecklenburg-Vorpommern gut aufgestellt im Bereich der Prävention, Früherkennung, Behandlung und Nachsorge nephrologischer Krankheiten“, zeigte sich Drese überzeugt. 

Drese: Neben guter Patientenversorgung Vorbeugung wichtig 

So würden Patienten in 48 Dialyseeinrichtungen betreut, die sich auf zehn Krankenhäuser im Land verteilen. In der ambulanten Versorgung würden außerdem 46 dieser Einrichtungen zur Verfügung stehen. Zudem verwies die Ministerin auf den Nordverbund Niere, der die Forschung zur Diagnostik und Therapie von Nierenerkrankungen effektiver mache und die Erkenntnisse der Nierenheilkunde im Norden synergetisch zusammenführt. 

Die Ministerin mahnte erneut zu einer gesunden Lebensweise, mit der jeder Einzelne auch Nierenerkrankungen vorbeugen könne. Dazu gehörten eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum. „Deshalb ist es wichtig, präventive Maßnahmen, wie gezielte Aufklärung, niedrigschwellige Angebote zur Nierengesundheit und Einbindung in die bestehenden Versorgungsstrukturen zu stärken“, betonte Drese.

Den Angaben zufolge wissen Betroffene oft nichts von ihrer Erkrankung. Doch werden die Fälle immer häufiger erkannt. Nach Erhebungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung hat deutschlandweit der Anteil gesetzlich Versicherter mit einer diagnostizierten chronischen Nierenerkrankung seit 2013 um 60 Prozent zugenommen. Der Studie zufolge sind Menschen in ostdeutschen Länder häufiger betroffen und insgesamt Männer eher als Frauen.