Erneuerbare Energien: MV mit höchstem Anteil an Ökostrom dank Wind und Sonne

Schneller als der Ausbau der Windkraftnutzung kam in MV zuletzt die Installation von Solaranlagen voran. Aus erneuerbaren Energiequellen stammen laut Statistik mehr als 80 Prozent des Stroms im Land.

Mecklenburg-Vorpommern nutzt seine territorialen und klimatischen Bedingungen immer besser für eine klimafreundliche Stromproduktion. Wie das Statistische Amt MV anlässlich des bundesweiten Tages der erneuerbaren Energien am 26. April mitteilte, basiert die Stromerzeugung im Nordosten inzwischen zu über 80 Prozent auf erneuerbaren Energieträgern wie Wind und Sonne. Laut Umweltbundesamt lag 2024 der Anteil bundesweit bei gut 54 Prozent. 

Im Vergleich der Bundesländer lag Mecklenburg-Vorpommern beim Ökostrom-Anteil nach Erhebungen des Bundesverbandes für Erneuerbare Energien an der Spitze, gefolgt von Schleswig-Holstein und Thüringen. 

Ein Grund dafür dürfte allerdings auch sein, dass im Nordosten lediglich ein Kohlekraftwerk in Rostock Strom produziert, das laut Statistischem Landesamt inzwischen weniger als zehn Prozent zur gesamten Strommenge aus MV beiträgt. Erdgas, das vor allem in städtischen Wärmekraftwerken zum Einsatz kommt, trägt noch weniger zur Stromerzeugung bei. In Bundesländern wie Sachsen oder dem Saarland lag der Anteil fossiler Brennstoffe 2020 noch bei mehr als 80 Prozent. 

Wie das Statistische Amt in Schwerin weiter mitteilte, hat sich seit der ersten Datenerhebung zum Strommix im Jahr 2002 in Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von damals 1.313 auf 64.595 im Jahr 2024 erhöht. Zur aktuellen Gesamtleistung von 10.000 Megawatt trügen vor allem die landesweit 2.165 Windräder bei, die allein 5.600 Megawatt beisteuerten. Die Nutzung der Sonne gewinne weiter an Bedeutung. Inzwischen gebe es landesweit mehr als 61.700 Photovoltaikanlagen, auch Kleinstanlagen an Wohngebäuden mitgerechnet. 

Eine Sprecherin des Statistikamtes zeigte sich überzeugt davon, dass im Nordosten gewonnener Ökostrom künftig verstärkt zur Herstellung von Wasserstoff genutzt wird. Dieser durch Elektrolyse aus Wasser gewonnene Energieträger gewinne an Bedeutung insbesondere für den Einsatz in Industrie und Verkehr. Für die Umsetzung der Energiewende in Deutschland und das Erreichen der Klimaziele sei Wasserstoff von hohem Wert. Projekte dazu laufen in MV unter anderem in Laage, Güstrow und Lubmin. 

Den Angaben zufolge führen die Statistischen Ämter der Bundesländer in diesem Jahr erstmals eine Erhebung zu Aufkommen, Verwendung und Abgabe von Wasserstoff durch. Die Befragung dazu sei im April gestartet.