Anders als viele andere Wirtschaftsbereiche rechnet die Pharmabranche in diesem Jahr mit mehr Umsatz und einem Anstieg der Beschäftigung. Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA) erklärte am Mittwoch, seine Mitglieder erwarteten ein Umsatzplus von 2,5 Prozent und wollten etwa 1100 neue Stellen schaffen. Drohende US-Zölle trüben jedoch die Aussichten.
Bisher sind Pharmaprodukte nicht direkt von der Zollpolitik Donald Trumps betroffen. Der US-Präsident drohte jedoch immer wieder mit Zölle auch auf Medikamente und andere medizinische Produkte. Auch deshalb dürften Unternehmen in den USA ihre Lagerbestände in den vergangenen Wochen aufgefüllt und ihre Einfuhren damit vorgezogen haben. Das zeigen auch US-Handelsdaten.
Eine „rege Nachfrage“ nach Arzneimitteln sieht der VFA aber auch in Europa und dem Rest der Welt. Der Verband erwartet daher für das laufende Jahr eine Steigerung der Produktion um 2,9 Prozent. Auch die Investitionen in die Branche ziehen laut VFA an, vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung.
Der VFA sieht dennoch auch die Politik in der Pflicht: „Nur durch eine gezielte Förderung von Schlüsselindustrien wie Pharma, den Abbau von Bürokratie und massive Infrastrukturinvestitionen“ könne die Wettbewerbsfähigkeit langfristig gesichert werden, erklärte Claus Michelsen, Chefvolkswirt des VFA.