Der Hamburger Sänger Bosse gibt auf der Bühne immer alles. Durchgeschwitzt ab dem zweiten Lied. Nun hat er es für eine Musiksendung ruhig angehen lassen – und geübt wie verrückt.
Mit dem Start der Vox-Sendung „Sing meinen Song“ am 22. April kann sich der Hamburger Sänger Axel Bosse (45) endlich seinem neuen Album widmen. Denn in den vergangenen Monaten war der gebürtige Braunschweiger vor allem mit Vorbereitungen für „Sing meinen Song“ beschäftigt, wie er der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg verriet. In der Sendung treffen sich Musikstars in Südafrika und spielen die Songs der jeweils anderen in ihrer ganz eigenen Art.
Bosse über seine Vorbereitung für die Vox-Sendung „Sing meinen Song„:
„Ich kam mir vor wie mit 14 im Partykeller meiner Eltern oder im Jugendzentrum. Ich habe mir eine Gesangsanlage aufgebaut und habe Tag und Nacht diese mir erst mal fremden Songs gesungen, umgeschrieben und geübt, bis sie sich wie meine eigenen angefühlt haben. Ich habe selten in meinem Leben für irgendwas so viel geprobt. Ich habe mich so richtig reingeschmissen.“
Bosse über seine Entscheidung für Stimm- und Klavierunterricht:
„Ob musikalische Einflüsse, stimmlich oder meine Skills am Klavier – wann immer es Luft nach oben gibt, will ich die auf jeden Fall auch einatmen. Ich denke, nur so kann man es vermeiden, dass man sich vor sich selber langweilt und in der Kunst stehenbleibt. Ich könnte jetzt sofort, wahrscheinlich in den nächsten fünf Minuten, ein Lied schreiben, so wie ich immer geschrieben habe. Aber gerade fühlt es sich gut an, alte Wege zu verlassen und weiterzukommen. Ich wollte einfach wissen, was eigentlich noch so mit meiner Stimme geht und ich hatte wirklich Lust auf neue Akkordfolgen am Klavier und in den Songs. Das ist ein gutes Gefühl: Ich kann mich weiterbilden und das inspiriert dazu, auszubrechen und neue, schöne Sachen zu entwerfen.“
Bosse von heute über den Bosse vom ersten Album:
„Wow, meine Stimme ist viel, viel höher. Ich klinge auf Album 1 manchmal wie so ein kleiner, affektierter Jungschauspieler. Die Texte sind manchmal noch so sehr suchend und übertrieben lyrisch. Ich suche da meine Sprache, ich suche meine Stimme, das kann ich diesem Album anhören. Ab Album drei, „Taxi“, wusste ich dann: Das bin ich, so texte ich und das will ich sein.“
Bosse über die Arbeit an seinem neuen, dem zehnten Album:
„Jetzt kommt erst mal ein neuer Song und dann geht es in diesem Jahr so Stück für Stück weiter. Voll entspannt. Ich schreibe gerade noch. Ich bin schon wirklich ein Sammler und ich habe auf meinem Computer, auf verschiedenen Festplatten, im Notizblock, auf dem Handy in den Notizen und Sprachmemos ganz viele Anfangsideen. Und ich denke, nächste Woche setze ich mich ans Klavier und gucke mal, was damit passiert.“