Fotografie: Skaten mit 88 Jahren? Dieser Spanier macht es vor

Man ist nie zu alt: Der Spanier Juanjo Urbizu ist 88 Jahre alt und Skateboarder. Eine lebenslange Leidenschaft? Mitnichten. Erst mit 70 hat er damit angefangen.

Klischeebelastete Rentner-Hobbys gibt es einige: der eigene Garten, Bingo, Kaffeefahrten… Skateboarden gehört nicht dazu. Juanjo Urbizu interessiert das herzlich wenig. Der 88 Jahre alte Spanier ist mit dem Brett auf vier Rollen regelmäßig im Skatepark seiner Heimat, der nordspanischen Industrie- und Hafenstadt Bilbao, unterwegs. Manchmal auch mit den Inlinern.

Regelmäßig kommt er in den Skatepark, manchmal gönnt er sich davor noch einen Weißwein in seiner Stammbar. Nicht unbedingt üblich vor einer Sporteinheit, aber Urbizu ist ja auch kein klassischer Sportler. Nur bei der Kleidung, da hält er sich an die Konventionen des Trendsports: Baseball-Cap, ein T-Shirt mit Druck und Jogginghosen aus Sweat-Stoff.

Skateboarden ist für den 88-Jährigen Entspannung

„Meine Knochen sind besonders“, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Deshalb achtet er vor dem Durchgang darauf, dass auf dem Boden keine größeren Kieselsteinchen oder ähnliches liegt. Außerdem achtet er auch bei sich selbst streng auf Sicherheit. Protektoren sind ein Muss: „Die Stürze hier sind ziemlich hart.“

Wenn er dann losrollt, ist er der Blickfang des Parks. Mit dem Skaten angefangen hat er erst mit 70 Jahren, weil er eine günstigere Alternative zum Wintersport gesucht hat. Der Sport hält ihn einerseits fit, andererseits ist er für ihn auch eine Möglichkeit, der Monotonie des Seniorendaseins zu entkommen: „Indem man aus der Routine ausbricht, bringt man etwas Neues in den Alltag und das gibt einem ein Gefühl von Ruhe“, erklärt er. 

Auch sonst ist Urbizu umtriebig. Zweimal pro Woche ist er bei englischen Sprachrunden dabei. Das Hauptgesprächsthema: Natürlich seine große Leidenschaft, das Skateboarden. Was er jenen empfiehlt, die selbst aufs Brett steigen wollen? 

Schritt für Schritt, rät der 88-Jährige. Bloß nichts überstürzen.