Am Fliegerhorst Holzdorf auf der Grenze von Brandenburg und Sachsen-Anhalt soll ein Raketenabwehrsystem stationiert werden. Das stößt auf Protest: Die Linke ruft zum Ostermarsch auf.
Die Linke hat gegen die geplante Stationierung des Raketenabwehrsystems Arrow 3 auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst Holzdorf protestiert. Im Rahmen der Ostermärsche protestierten laut Polizei zwischen 50 und 100 Menschen an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt gegen das Vorhaben der Bundesregierung und warben für Frieden. Die Linke sprach von bis zu 150 Teilnehmern. Die Landesverbände der Linken in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen hatten zu dem Protest aufgerufen.
Der Militärflughafen Holzdorf soll der erste von drei Arrow-Standorten werden. Das Raketenabwehrsystem Arrow 3 beschafft Deutschland aus Israel. Die Raketen werden Teil einer ausgebauten Luftverteidigung und sollen eine Lücke schließen. Das gesamte System soll voraussichtlich 2030 komplett einsatzbereit sein. Die Bauarbeiten haben in Holzdorf bereits begonnen.
Linke: Frieden statt Kriegstüchtigkeit
Die Linke fordert, auf Diplomatie und Frieden zu setzen. Der Vizepräsident des Landtags von Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert, warnte vor einer „Aufrüstungsspirale“. „Man verbrennt massenhaft Geld für Aufrüstung und produziert damit mehr Unsicherheit“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Gallert sieht in den Plänen nicht nur ein System zur Verteidigung: „Die Raketen dienen dazu, den Luftwaffenstützpunkt zu sichern. Das ist sehr wohl mindestens auch Angriff.“
Am Protest nahmen auch Sachsens Linke-Landeschef Stefan Hartmann sowie der Brandenburger Bundestagsabgeordnete Christian Görke teil. Die Bundesstraße 187 war nach Angaben der Polizei zwischen Holzdorf und Brandis zeitweise wegen der Demonstration voll gesperrt.
In Brandenburg sorgt die geplante Stationierung für Zwist zwischen der SPD und dem Koalitionspartner, dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Während Brandenburgs SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) den Ausbau unterstützt, hält der BSW-Landesvorsitzende und Vize-Regierungschef Robert Crumbach die Stationierung von Arrow 3 für einen teuren Fehler.