Britische Regierung räumt Autoherstellern bei CO2-Emissionen mehr Flexibilität ein

Die britische Regierung hat den heimischen Autoherstellern im Angesicht der US-Zölle auf Autoimporte Schutz versprochen. Bei einem Besuch in einer Autofabrik in Birmingham am Montag sagte Premierminister Keir Starmer: „In den kommenden Tagen und Wochen werden wir die Industriepolitik nutzen, um die britische Wirtschaft vor dem Sturm zu schützen.“ Am Sonntag hatte das Verkehrsministerium Autoherstellern bereits mehr Flexibilität bei den Vorgaben für die CO2-Emissionen von Neuwagen zugesagt.

Am Aus für den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennermotor ab 2030 werde zwar festgehalten, erklärte das Verkehrsministerium in London. Einige Hybridmodelle, Verbrenner sehr kleiner Hersteller sowie Kleintransporter sollen aber noch bis 2035 verkauft werden dürfen.

Nach den neuen Plänen können die Automobilhersteller zudem das Jahresziel für die Produktion von Elektrofahrzeugen bis 2026 unterschreiten, wenn sie diesen Rückstand bis 2030 aufholen. Auch bestätigte das Ministerium ein bereits angekündigtes finanzielles Engagement in Höhe von 2,3 Milliarden Pfund (2,7 Milliarden Euro) zur Unterstützung der Produktion von Elektrofahrzeugen.

Die Regierung von Premier Starmer will neben Erleichterungen für die Branche nach einigem Hin und Her vor allem auch Planungssicherheit schaffen. Die konservative Vorgängerregierung hatte das Datum für das Verbrenner-Aus von 2030 auf 2035 verschoben. Starmer hatte angekündigt, dies wieder rückgängig zu machen.

„Autohersteller wie Rolls-Royce, Vauxhall und Land Rover werden durch den Plan (…) Sicherheit, Stabilität und Unterstützung erhalten“, erklärte das Verkehrsministerium und verwies auf „Gegenwinde in der Weltwirtschaft“.

Großbritannien wird von den seit Donnerstag geltenden US-Zöllen auf im Ausland produzierte Fahrzeuge getroffen. Als direkte Reaktion drauf hatte etwa der britische Luxusautohersteller Jaguar Land Rover angekündigt, seine Lieferungen in die USA im April zu „pausieren“.