US-Gesundheitsminister gegen Nutzung staatlicher Lebensmittelgutscheine für Softdrinks

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. hat die Bundesstaaten aufgerufen, die Verwendung staatlicher Lebensmittelgutscheine für den Kauf zuckerhaltiger Getränke zu unterbinden. Bei einer Veranstaltung in West Virginia mit dem dortigen Gouverneur Patrick Morrisey verwies Kennedy darauf, dass West Virginia beantragt habe, dass an arme Bürger ausgegebene Lebensmittelgutscheine nicht mehr für den Kauf von Softdrinks wie Cola verwendet werden dürften. Kennedy stellte sich klar hinter dieses Ansinnen.

„Die Botschaft, die ich heute an das Land und alle anderen Gouverneure richten möchte, ist: Schließen Sie sich Gouverneur Morrisey an“, sagte der Gesundheitsminister. Wenn Bundesstaaten einen Antrag für diese Vorgehensweise stellten, werde sein Ministerium seine Genehmigung dafür erteilen.

Das staatlich finanzierte Supplemental Nutrition Assistance Program (Snap) gibt Bezahlkarten an Haushalte mit niedrigem Haushalt aus, damit sie Obst und Gemüse, Fleisch und Milchprodukte kaufen können. Erlaubt ist laut der zuständigen Landwirtschaftsbehörde USDA aber auch der Erwerb von Snacks und nicht-alkoholischen Getränken wie Limonaden.

2023 nahmen mehr als 42 Millionen US-Bürger diese Unterstützung in Anspruch. Den Staat kostete dies laut USDA mehr als 112 Milliarden Dollar (103,7 Milliarden Euro).

Nach Kennedys Äußerungen fielen die Aktienkurse der Softdrink-Konzerne Coca-Cola und Pepsico. Der Kurs von Coca-Cola gab um 0,5 Prozent nach, der von Pepsico um 0,3 Prozent.

Kennedy ist als Gesundheitsminister angetreten mit dem Slogan „Amerika wieder gesund machen“, einer Abwandlung des Wahlspruchs „Amerika wieder großartig machen“ von US-Präsident Donald Trump. Der Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy ist als Impfskeptiker und für sein Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen bekannt. Am Donnerstag kündigte Kennedys Ministerium die Streichung von rund 10.000 Stellen an.