Rivalitäten, Intrigen und alte Bekannte: Ein Verbrechen stellt die Dortmunder TV-Ermittler vor eine Zerreißprobe: Wem ist hier noch zu trauen? Ein Erzfeind Fabers spielt eine Schlüsselrolle.
Zwischen Gleisen und Stapeln von Hochseecontainern kommt es zu Beginn der neuen „Tatort“-Episode aus Dortmund zum ersten Showdown.
Nach einer Verfolgungsjagd über das Binnenhafen-Gelände der Ruhrgebietsstadt richtet Ermittlerin Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) ihre Pistole auf ihren Kollegen Peter Faber (Jörg Hartmann). Entschlossenheit kennzeichnet ihren Blick.
Da nähert sich auch schon bedrohlich die Lok eines Güterzugs – wie ein Vorbote auf eine Geschichte, die mehr als einmal ausweglos erscheinen wird. Der „Tatort“ läuft an diesem Sonntag (30.3.) um 20.15 Uhr im Ersten.
Schnöde Unfallermittlung statt Mordfall?
Doch wie kam es zu dieser Konfrontation? Um das nachzuvollziehen, springt die Handlung in der Zeit etwas zurück: Beruflich sind Herzog und Faber aufs „Abstellgleis“, so auch der Episodentitel, gesetzt worden.
Mordkommissions-Chefin Ira Klasnić (Alessija Lause), die den beiden erst kürzlich vor die Nase gesetzt wurde, spannt die Mordermittler zur Klärung eines eher langweilig anmutenden Falles ein: Bei einem tödlichen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht ist eine junge Frau gestorben – eine Aufgabe, die die Topermittler als Degradierung empfinden.
Jemand will Faber ganz unten sehen
Die Stimmung beim gewohnt ruppig auftretenden Faber wird nicht besser, als er am Schauplatz auf seinen Erzfeind Sebastian Haller trifft. Der selbstverliebte Chef der Kriminaltechnischen Untersuchung (KTU) wird eine Schlüsselrolle in dieser Episode spielen.
Er macht keinen Hehl daraus, dass er Faber ganz unten sehen will: „Ihre Chefin will Sie loswerden. Ich will Sie loswerden. Und der Polizeichef lässt die Korken knallen, wenn uns das gelingt“, provoziert er seinen Widersacher. Scheinbar vergeblich.
Auch Rosa Herzog hat offensichtlich inzwischen einen triftigen Grund, Haller zu hassen: Während Faber den Ex-Freund seiner Kollegin Martina Bönisch für deren Tod vor mehreren Jahren verantwortlich macht, hat Haller nun scheinbar etwas gegen Herzog in der Hand, das ein Geheimnis ihrer familiären Vergangenheit berührt.
Noch während Herzog und Faber sich an die Aufklärung des fragwürdigen Unfalls machen – und dabei zutage fördern, dass dahinter mehr als ein unaufmerksamer Moment stecken könnte – geraten sie selbst zunehmend und unfreiwillig ins Zentrum der Geschichte.
Auftritt für alten Kollegen: Will Kossik Faber etwas heimzahlen?
Ganz typisch für die horizontale Erzählweise des Dortmunder „Tatorts“ wird dabei auf das Geschehen früherer Episoden zurückgegriffen, um die Geschichten der Hauptfiguren weiterzuerzählen.
Für die aktuelle Folge (Buch: Jürgen Werner; Regie: Torsten C. Fischer) haben die WDR-„Tatort“-Macher sogar eine Figur reaktiviert, die neben Faber zur Urbesetzung des Dortmund-Teams zählte: Es gibt ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Kollegen Daniel Kossik (Stefan Konarske), inzwischen Ermittler beim Landeskriminalamt.
Als junger Kommissar war er zwischen 2012 und 2017 zehn Folgen lang Teil des Dortmunder Ermittlerteams, war aber dann nach Düsseldorf gewechselt. Mit Faber und dessen unkonventionellen Ermittlungsansätzen und kaltschnäuziger Art war er einst immer aneinander geraten.
Neues Verbrechen bringt Faber in Bedrängnis
Ausgerechnet auf Geheiß von Chefin Klasnić kehrt er nun gereift und sichtbar gealtert zurück. Bestätigt sich, was er immer über Faber geahnt hatte oder ist sein Auftauchen Teil einer großangelegten Intrige gegen den Mordermittler aus Dortmund?
Wie belastbar ist die Loyalität zwischen Kollegen, die viel miteinander erlebt haben? Wer hütet welches Geheimnis – und wer schnüffelt in wessen Auftrag? Als Faber nach einem weiteren Verbrechen selbst unter Mordverdacht gerät, stehen plötzlich alle bisherigen Loyalitäten auf dem Prüfstand. Wem ist hier überhaupt noch zu trauen?