Hafenmuseum: Jugendstil-Salon der Viermastbark „Peking“ zu besichtigen

Am Sonntag startet das Deutsche Hafenmuseum am Standort Schuppen 50A in die neue Saison. Dann kann auch der historische Jugendstil-Salon der Viermastbark „Peking“ besichtigt werden.

Zum Start in die neue Saison im Deutschen Hafenmuseum am Standort Schuppen 50A können die Besucher auch den historischen Jugendstil-Salon der Viermastbark „Peking“ besichtigen. Dort wurden in der Winterpause die hölzerne Kastendecke und die Wandverkleidung aus Vogelaugen-Ahorn restauriert. Außerdem konnte unter anderem die Aufarbeitung der Mahagonisäulen und des Kapitänssofas abgeschlossen werden, teilte das Deutsche Hafenmuseum mit. 

Besondere Hingucker im Salon sind auch der restaurierte Kapitänstisch, dessen gusseiserne Füße und Tischplatte bei der Generalsanierung der „Peking“ auf der Peters Werft gefunden wurden. Der historische Jugendstil-Schiffsofen der baugleichen „Passat“ konnte dank der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven für die Einrichtung gewonnen werden.

Zudem konnte auch die Rekonstruktion der Kombüse mit ihrem historischen Fliesenfußboden und dem einstigen Schiffsherd zur Bewirtung von bis zu 90 Personen fortgesetzt werden, hieß es.

Insgesamt sollen elf Räume des historischen Frachtseglers rekonstruiert werden: neben dem Kartenhaus der Kapitänssalon, die drei Kammern für die Offiziere, die Kombüse, die Offiziersmesse, der Raum für Koch und Steward, das Offiziersbad und die Mannschaftslogis für die zwölf Menschen der Backbordwache. Da zur historischen Einrichtung dieser Räumlichkeiten keine Dokumentationen und nur wenige Fotografien vorliegen, war für die Vorbereitungen der laufenden Arbeiten eine intensive Recherche erforderlich.

Frachtsegler umrundete 34 Mal Kap Hoorn 

Bei den geführten Rundgängen über die „Peking“ erfahren die Teilnehmenden auch etwas über die Geschichte des Schiffes, den Prozess der Restaurierung und über die Rolle der „Peking“ im Salpeterhandel. Die „Peking“ war 1911 bei Blohm+Voss in Hamburg vom Stapel gelaufen. Das 115 Meter lange Schiff war bis 1932 im Einsatz, um Salpeter aus Chile zu holen. Dabei umrundete der Frachtsegler 34 Mal Kap Hoorn. 

2017 wurde die „Peking“ von New York nach Deutschland transportiert. Anschließend wurde das marode Schiff auf der Peters Werft in Wewelsfleth bei Glückstadt restauriert und liegt seit Mai 2020 im Hansahafen. Die Viermastbark soll einmal das Flaggschiff des neuen Deutschen Hafenmuseums werden.

Zur Wiederöffnung des Hafenmuseums am Sonntag erwartet die Besucher ein buntes Programm für die ganze Familie bei freiem Eintritt: Neben Barkassenfahrten im Hansahafen können die an der Kaikante liegenden, schwimmenden Großobjekte wie der Schutendampfsauger IV, der Schwimmkran Saatsee und die historische Museumsschute besucht werden. Für Kinder werden Aktionen zum Erlangen eines „Hafenpatents“ angeboten. 

Einblick in den Hafenbetrieb beim historischen Güterumschlag

Mit dem Start in die neue Saison kann im Schaudepot des Schuppens 50A auch ein historisches Querschnittsmodell des 1926 eröffneten Kaischuppens 81 besichtigt werden. Das Modell gibt einen Einblick in den Hafenbetrieb beim historischen Güterumschlag: Es zeigt Schauerleute beim Entladen eines Schiffes, Kaiarbeiter beim Stapeln von Im- und Exportgütern und den Weitertransport der Waren an der Landseite per Kutsche und Eisenbahn.

Auf dem Gelände am Schuppen 50A konnte auch die Restaurierung des letzten vollständig erhaltenen Kaimaster-Hafenkrans in Deutschland abgeschlossen werden. Der 1961 von der Krupp-Ardelt GmbH aus Wilhelmshaven gebaute, 38 Meter hohe Vollportal-Wippdrehkran verkörpert nach Angaben des Museums bis heute den technologischen Höhepunkt aus der Zeit der historischen Stückgutfracht.