Autowerkstätten: Erste Tarifrunde im Kfz-Handwerk endet ohne Annäherung

Die IG Metall fordert für die Beschäftigte im Kfz-Handwerk mehr Geld. Bei der ersten Verhandlung bewegt sich allerdings nichts. Bald könnte es im Südwesten erste Warnstreiks geben.

Zum Auftakt der Tarifrunde für die rund 55.000 Beschäftigten im baden-württembergischen Kfz-Handwerk hat es noch keine Annäherung gegeben. Es sei kein Angebot seitens der Arbeitgeber vorgelegt worden, teilte eine Sprecherin der IG Metall auf Anfrage mit. Das bestätigte die Arbeitgeberseite nach dem ersten Verhandlungstermin in Korntal-Münchingen (Landkreis Ludwigsburg).

Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Christian Schwaab, teilte mit: „Die wirtschaftliche Situation im Kfz-Handwerk ist gut, insbesondere die Auslastung der Werkstätten, und daran sollen die Kolleginnen und Kollegen teilhaben.“ Man kämpfe deshalb für eine ordentliche Entgelterhöhung. Ab dem 1. April seien Warnstreiks möglich. „Ohne Bewegung am Verhandlungstisch bewegt sich was in den Betrieben und auf den Straßen“, sagte Schwaab laut Mitteilung.

Arbeitgeber: Forderungen sind zu hoch

Beim Auftakt ging es den Arbeitgebern zufolge besonders um die Bewertung der Wirtschaftslage der Branche. „Da sind wir sicherlich noch ein Stück auseinander“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands des Kfz-Gewerbes im Land, Carsten Beuß. Die Situation in den Werkstätten sei in den vergangenen drei Jahren gut gewesen – aber man sehe Wolken am Himmel aufziehen. „Man muss schon über eine moderate Entgelterhöhung sprechen“, sagte Beuß. Die Forderungen der IG Metall seien aber zu hoch.

Die Gewerkschaft fordert unter anderem 6,5 Prozent mehr Geld. Auszubildende und dual Studierende sollen 170 Euro mehr bekommen. Die Laufzeit soll zwölf Monaten betragen. Die nächste Verhandlung ist für Ende April geplant.