Fußball-Bundesliga: Hoeneß bleibt VfB-Trainer, Allgaier ist Präsident

Trainer Sebastian Hoeneß hat seinen Vertrag beim VfB Stuttgart bis 2028 verlängert. Neuer Präsident des Bundesligisten ist der Landrat Dietmar Allgaier. Die Zahlen des Vereins stimmen.

Ein Präsident bis 2030 und ein Cheftrainer, der ebenfalls lange bleiben will: Vizemeister VfB Stuttgart hat bei seiner Mitgliederversammlung wichtige Weichenstellungen vorgenommen. Nach einem guten halben Jahr als kommissarischer Vereinschef wurde der Ludwigsburger Landrat Dietmar Allgaier nun auch dauerhaft für die kommenden fünf Jahre zum Präsidenten des Fußball-Bundesligisten gewählt. 

Den noch etwas größeren Jubel in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle löste aber Cheftrainer Sebastian Hoeneß aus, als er in einer Videobotschaft bekanntgab, seinen zunächst bis 2027 laufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2028 verlängert zu haben. Der AG-Vorstandschef Alexander Wehrle erklärte zudem, dass der neue Kontrakt keine Ausstiegsklausel enthält. 

Hoeneß will mit VfB dauerhaft europäisch spielen

Im bisherigen Vertrag soll es Medienberichten zufolge eine gegeben haben, laut der Hoeneß den VfB in diesem Sommer gegen eine Ablöse zwischen sechs und acht Millionen Euro hätte verlassen und zu einem Topclub wechseln können.

In Stuttgart habe er mehr denn je das Gefühl, am richtigen Ort zu sein, erklärte Hoeneß nun. Und: „Wir wollen dauerhaft den Anspruch erheben können, mit dem VfB im internationalen Wettbewerb vertreten zu sein.“ Nun gelte es, die Kräfte für den Saisonendspurt in der Bundesliga zu bündeln.

Dort will der VfB nach dem Abrutschen auf Rang zehn noch den erneuten Einzug in den Europapokal schaffen und ins DFB-Pokalfinale in Berlin einziehen. Zuvor hatte es monatelang Spekulationen gegeben, dass der 42-Jährige im Sommer möglicherweise gehen würde.

Allgaier will Stadion für Frauen und Jugend bauen

Der 58-jährige Allgaier setzte sich bei seiner Wahl mit großer Mehrheit gegen die weiteren Bewerber Jochen Haas und Pierre-Enric Steiger durch. „Wir haben Stabilität, Ruhe und Handlungsfähigkeit zurückgewonnen. Nicht nur im Verein, sondern auch im Aufsichtsrat der AG“, sagte Allgaier vor den mehr als 1500 anwesenden Mitgliedern. Insgesamt hat der fünfmalige deutsche Meister derzeit rund 122.000 Vereinsangehörige.

Nach der Abwahl seines umstrittenen Vorgängers Claus Vogt im vergangenen Juli hatte der Vereinsbeirat des VfB Allgaier zunächst zum kommissarischen Präsidenten gemacht. Wenig später übernahm er auch den Vorsitz des Aufsichtsrats der VfB Stuttgart 1893 AG, in die der Club den Profifußball ausgelagert hat. 

Allgaier wollte den VfB zunächst nur übergangsweise führen. Mittlerweile glaubt er jedoch, dass er die zeitlich hohen Anforderungen als Landrat und Vereinschef gleichzeitig erfüllen kann. 

VfB AG mit finanziellem Rekordergebnis

Allgaier führt einen Verein, dessen in die VfB Stuttgart 1893 AG ausgegliederte Profifußball-Abteilung mit starken Geschäftszahlen aufwartete. So erklärte Wehrle, dass der Umsatz mit 299,8 Millionen Euro ebenso einen Rekord darstellt wie der Gewinn in Höhe von 15,4 Millionen Euro. 

Das Eigenkapital stieg auch in Folge des Investoreneinstiegs von Porsche auf 60,9 Millionen Euro. Zudem hängen die guten Zahlen unter anderem mit der Champions-League-Teilnahme und den Verkäufen der Topspieler Serhou Guirassy, Waldemar Anton und Hiroki Ito im vergangenen Sommer zusammen. Das Finanzergebnis bringe den VfB nach schwierigen Jahren den „Konsolidierungszielen schneller näher als geplant“, sagte Wehrle.