Als uneheliche Tochter von Boris Becker wurde Anna Ermakova von klein auf kritisch beäugt, ließ sich aber nicht beirren. Heute wird sie 25.
Anna Ermakova (25) war schon als Baby weltberühmt, da sie einer unehelichen Liaison von Tennislegende Boris Becker (57) entstammt. Ein Umstand, mit dem sie lange haderte: „Es war nicht leicht, mit dem ganzen Presse-Rummel um die intimen Details des Treffens meiner Eltern aufzuwachsen, ohne dass meine Perspektive oder meine Gefühle in dieser Angelegenheit wirklich berücksichtigt wurden, seit ich ein kleines Kind war“, erzählte sie „Bild“.
Doch sie hat sich von den belastenden Erfahrungen nicht unterkriegen lassen, sondern verfolgt zielstrebig ihren eigenen Weg. In Interviews betont sie gerne selbstbewusst, dass sie aufgrund ihrer kreativen Arbeit und nicht aufgrund ihrer Familiengeschichte beurteilt werden möchte.
Aussehen vom Vater, kreatives Talent von der Mutter
Das Interesse an Anna Ermakova, der unehelichen Tochter von Becker und dem aus Russland stammenden britischen Model Angela Ermakova (geb. 1968), war von Beginn an riesig. Schließlich zerbrach durch die sogenannte „Besenkammer-Affäre“ im Jahr 1999 die Ehe mit seiner damals ebenfalls schwangeren Ehefrau Barbara (58).
Der ehemalige Tennisprofi leugnete die Vaterschaft zunächst. Erst durch eine Klage gab er die Vaterschaft zu und erklärte sich zu Unterhaltszahlungen bereit. Aber spätestens, als die ersten Aufnahmen der kleinen Anna an die Öffentlichkeit gelangten, war eigentlich jedes Leugnen zwecklos: Denn sie hat von ihm die roten Haare, die vollen Lippen und die großen Augen geerbt – die Ähnlichkeit ist unverkennbar. Ihr kreatives Talent hat sie allerdings von ihrer Mutter.
Das starke Interesse der Öffentlichkeit an dem Mädchen federte Angela Ermakova lange Jahre ab, damit Anna trotz ihrer aufsehenerregenden Entstehungsgeschichte so normal wie möglich in London aufwachsen konnte. Ab und an durfte ein TV-Team zeigen, wie die einzige Tochter des inzwischen vierfachen Vaters Boris Becker heranwächst. Mit zunehmendem Alter wagte das Mädchen jedoch selbst den Schritt ins Rampenlicht. Mit 14 Jahren gab sie ihr Laufsteg-Debüt auf der Berliner Fashion Week, wo sie für das Label Riani die Show eröffnen durfte. „Das hier ist ein absoluter Traum, der für mich in Erfüllung gegangen ist. Alle meine Freundinnen träumen von einer solchen Chance. Alles ging so unwahrscheinlich schnell bei mir“, schwärmte sie 2015 in der „Bild“.
Ihre Mutter förderte ihre musikalische Ausbildung
Und so startete sie ihren ganz eigenen Karriereweg – jenseits eines Tennisplatzes. Der wichtigste Schritt war dabei wohl der auf das Tanzparkett. In der RTL-Show „Let’s Dance“ konnte sie 2023 beweisen, dass sie nicht nur berühmte Gene, sondern auch selbst richtig was drauf hat. Im Mai 2023 setzte sie sich mit ihrem Tanzpartner Valentin Lusin (38) im Finale gegen Julia Beautx (25) und Philipp Boy (37) durch, holte sich den Tanzpokal und den Titel „Dancing Star“. Insgesamt konnte Anna Ermakova im Laufe der Staffel elfmal die Höchstpunktzahl der Jury ergattern, was einen Rekord in der Show darstellte. Mit ihrem „Let’s Dance“-Auftritt hat sie sich von dem Image „Tochter von“ ein Stück weit lösen können, wie sie nach ihrem Sieg stolz erklärte.
Danach nahm ihre Karriere endgültig Fahrt auf. Sie ging unter anderem auf „Let’s Dance“-Live-Tour, zog einen Jury-Job bei „Das Supertalent“ 2024 an Land und verfolgte ihre Musikkarriere. So nahm sie etwa ein Liebes-Duett mit Florian Silbereisen (43) auf und lieferte 2024 zum 30. Geburtstag der RTL-Serie „Unter uns“ den Jubiläumssong „Open Sea of Time“. Das sei „eine große Ehre für mich“, betonte sie dazu.
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Ihre Mutter förderte sie von Beginn an. Anna Ermakova bekam schon als Kind Gesangsunterricht und erlernte Klavier, Geige und Harfe. Auch ein Sprachtalent ist sie: Sie lernt fleißig Deutsch und spricht neben Englisch noch Französisch und Russisch. Das einst belächelte uneheliche Kind ist inzwischen ein gerngesehener Gast – meist im Doppelpack mit ihrer Mutter. Egal ob Berlinale, SemperOpernball, Oktoberfest oder Filmfestival in Cannes: Die Ermakovas glänzen regelmäßig auf den roten Teppichen.
2024 als „wilder Ritt“
Ihren ungewöhnlichen Erfolgsweg kann die nun 25-Jährige anscheinend selbst manchmal nicht so ganz glauben. Zu Silvester blickte sie auf das ereignisreiche Jahr 2024 zurück und meinte: „Was für ein wilder Ritt dies Jahr gewesen ist. So viele lebensverändernden Momente.“
Sie erinnere sich mit einem „leichten Lächeln“ an die vergangenen zwölf Monate. Dazu kündigte sie ihren rund 142.000 Followern an: „Das Beste aus dem Ende von 2024 machen, um 2025 als mein bestes Selbst zu beginnen.“ Man darf also gespannt sein, was sie in ihrem neuen Lebensjahr auf die Beine stellt.
Sie träumt von eigener Familie
Auf der Wunschliste für ihr Leben steht auf jeden Fall noch ihr privates Glück, wie sie im Oktober „Bunte“ verriet. „Wenn ich den Richtigen treffe, würde ich in Sachen Karriere auch einen Schritt zurücktreten, glaube ich. Ich will zu hundert Prozent eine Familie. Ich will heiraten, Kinder, ein schönes Haus, Hunde, Katzen, Hasen und groß aufgekochte Abendessen, auf die sich jeder freut.“