Geschützte Art: Toter Kaiman entdeckt – in Kiste ausgesetzt

Ein rund ein Meter langer Brauen-Glattstirn-Kaiman wird gefunden. Zuerst besteht die Hoffnung, er sei in eine Kältestarre gefallen. Aber das Reptil ist tot.

Ein Brauen-Glattstirn-Kaiman ist in Sprockhövel an der Autobahn leblos in einer Kiste entdeckt worden. Das rund ein Meter lange Reptil sei entgegen erster Hoffnungen nicht in eine Kältestarre gefallen, sondern tot, berichtete die Verwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises. Brauen-Glattstirn-Kaimane seien nach dem Bundesnaturschutzgesetz eine besonders geschützte Tierart.

Mitarbeiter einer Straßenmeisterei hatten die Holzkiste mit dem Tier an der A43 in Fahrtrichtung Wuppertal hinter dem Trafokasten einer Schilderbrücke gefunden und Alarm geschlagen. 

Rund sieben Jahre altes Reptil

Beschäftigte des Veterinäramtes sowie der unteren Naturschutzbehörde machten sich auf Weg und brachten das Tier in die Reptilienauffangstation für die Länder NRW und Hessen – in Rheinberg im Kreis Wesel. Die Experten schätzen das Alter des Kaimans auf rund sieben Jahre. Aus einer grundsätzlich denkbaren Kälte- oder Winterstarre sei das Tier nicht aufgewacht. 

Wer die Kiste rund 350 Meter hinter dem Parkplatz Scherenberg abgestellt hatte und ob das Tier zu dem Zeitpunkt noch lebte, war zunächst unklar. Es sei verboten, Tiere einer besonders oder streng geschützten Art zu besitzen, betonte die Kreisverwaltung. Ausnahmen können gelten, wenn Tiere rechtmäßig gezüchtet worden seien – dann müsse die Haltung der zuständigen Naturschutzbehörde gemeldet werden. Der illegale Handel oder Besitz könne mit hohem Bußgeld oder Freiheitsstrafe geahndet werden.