Am Bielefelder Landgericht fallen vor drei Wochen Schüsse. Nun steht wohl fest, dass es sich um eine Vendetta handelt. Das ist zum Ermittlungsstand bekannt.
Nach den Schüssen am Landgericht Bielefeld nennen die Ermittler Rache als mutmaßliches Tatmotiv. Das geht aus einem Bericht des Innenministeriums an den Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags hervor. Darin fasst die leitende Oberstaatsanwältin der ostwestfälischen Ermittlungsbehörde den bisherigen Erkenntnisstand zu den lebensgefährlichen Schüssen nach einer Gerichtsverhandlung um den mutmaßlichen Mord an dem ehemaligen Profiboxer Besar Nimani zusammen.
Zwei Geschwister des vor einem Jahr erschossenen Sportlers seien dringend tatverdächtig, auf Angehörige des Mannes geschossen zu haben, der vor Gericht steht, weil er ihren Bruder erschossen haben soll.
Zwei Schützen feuern Schüsse ab
So soll der 40 Jahre alte Bruder des Getöteten Ende April an die Gruppe von Familienmitgliedern des Angeklagten herangetreten sein und mehrfach mit einer Pistole gezielt auf sie geschossen haben. Die Schwester soll aus einem fahrenden Auto heraus geschossen haben. Vier Männer waren verletzt worden, darunter auch Vater und Bruder des Mannes, der als mutmaßlicher Mörder vor Gericht steht.
Die Geschwister sitzen inzwischen wegen versuchten vierfachen Mordes in Untersuchungshaft. Zu den Vorwürfen haben der Deutsch-Serbe und die Deutsche bislang keine Angaben gemacht.
Das Motiv für den Mord am Profiboxer ist unklar
In dem unter hohen Sicherheitsauflagen stattfindenden Prozess um die Tötung des Profiboxers konnte das Motiv für die Tötung an dem Bielefelder Boxer bislang nicht geklärt werden. Angeklagt ist ein 34-jähriger Deutscher.
Er soll vor knapp einem Jahr zusammen mit einem weiteren Mann in der Fußgängerzone in Bielefeld auf den 38-jährigen Besar Nimani 16 Mal geschossen haben. Der ehemalige Mittelgewichtsboxer verblutete noch vor Ort. Nach einem zweiten Tatverdächtigen wird noch gefahndet. Der Angeklagte schweigt bislang zu den Vorwürfen.