Die Sonde „Athena“ des privaten US-Raumfahrtunternehmens Intuitive Machines ist auf dem Mond gelandet, ihr Zustand ist jedoch unklar. Das Landegerät habe auf der Mondoberfläche aufgesetzt, sagte ein Sprecher von Intuitive Machines am Donnerstag in einer Liveübertragung. Nun müsse geklärt werden, ob „Athena“ wie geplant aufrecht gelandet und somit funktionsfähig sei. Mit an Bord ist eine in Deutschland entwickelte Drohne, die hüpfend die Mondoberfläche erkunden soll.
Die Landung von „Athena“ war für 18.32 Uhr MEZ geplant. 20 Minuten später sagte Unternehmenssprecher Josh Marshall schließlich: „Athena ist auf der Oberfläche des Mondes.“ Wissenschaftler im Kontrollzentrum arbeiteten daran, die Daten auszuwerten: „Wir versuchen herauszufinden, in welchem Winkel sich das Gerät befindet“, sagte Marshall, bevor die Liveübertragung abbrach.
Das Unternehmen Intuitive Machines aus Houston im US-Bundesstaat Texas hatte vor einem Jahr als erste Privatfirma ein Landegerät auf den Mond gebracht. Die Sonde „Odysseus“ war bei der Landung im Februar 2024 allerdings umgekippt, was die Mission vorzeitig beendete.
Die Landung von „Athena“ ist nun die Nachfolgemission. Ihr Ziel ist der Test verschiedener Technologien, mit denen künftige bemannte Mondmissionen unterstützt werden könnten, darunter ein System zum Bohren nach Eis, ein Experiment zum 4G-Mobilfunk und die in Deutschland entwickelte hüpfende Drohne „Grace Hopper“.
Diese soll laut Plan in einen dauerhaft im Schatten liegenden Mondkrater hopsen – eine Premiere. Wegen der fehlenden Atmosphäre auf dem Mond ist die traditionelle Form des Fluges dort nicht möglich. Hüpfende Geräte könnten daher eine wichtige Rolle bei der Erkundung des Mondes spielen.
Der Erfolgsdruck auf Intuitive Machines ist hoch, nachdem am Sonntag die Drohne „Blue Ghost“ des texanischen Rivalen Firefly Aerospace erfolgreich auf dem Mond gelandet war. Beide Missionen sind Teil eines milliardenschweren Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa, mit dem Privatunternehmen in die Vorbereitung künftiger bemannter Mondmissionen eingebunden werden sollen.
Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump gibt es allerdings Spekulationen, dass das Mondprogramm der Nasa gekürzt oder gar gestrichen werden könnte. Trump und sein enger Berater, der private Raumfahrtunternehmer und Milliardär Elon Musk, verfolgen stattdessen das Ziel, Menschen zum Mars zu bringen.