Kurz nach Inkrafttreten zusätzlicher US-Zölle auf Einfuhren aus China hat die chinesische Regierung ihrerseits Strafzölle auf mehrere landwirtschaftliche Produkte aus den USA angekündigt. Das Finanzministerium in Peking erklärte am Dienstag, auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle aus den USA würden zusätzliche Zölle in Höhe von 15 Prozent erhoben – auf Einfuhren von Sorghumhirse, Sojabohnen, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fischereierzeugnisse, Obst, Gemüse und Milchprodukte Zölle in Höhe von zehn Prozent.
Das Ministerium begründete den Schritt damit, dass die US-Regierung mit ihrem „unilateralen Vorgehen“ das „multilaterale System des Welthandels“ untergrabe und „die Grundlagen der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit zwischen China und den USA“ schwäche.
Kurz nach Mitternacht nach US-Ostküstenzeit (06.00 Uhr MEZ) waren die von US-Präsident Donald Trump angekündigten weiteren Zollaufschläge für Einfuhren aus China in Kraft getreten. Gegen China hatte Trump bereits Anfang Februar pauschale Zollaufschläge von zehn Prozentpunkten verhängt, nun kommen weitere zehn Prozentpunkte hinzu.
Gleichzeitig traten außerdem von Trump angeordnete Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko in Kraft. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hatte kurz zuvor ebenfalls Vergeltungszölle in Höhe von 25 Prozent auf amerikanische Waren im Wert von 155 Milliarden Dollar angekündigt.
Trump begründet die Zölle gegen die drei Länder damit, dass diese nicht genug gegen den Schmuggel der tödlichen Droge Fentanyl unternähmen.