Auch Staatsanwaltschaft in Florida eröffnet Ermittlungen gegen Influencer Andrew Tate

Gegen den aus Rumänien in den US-Bundesstaat Florida ausgereisten Influencer und bekennenden Frauenfeind Andrew Tate ermittelt nun auch an seinem neuen Aufenthaltsort die Staatsanwaltschaft. Dies sagte Floridas Generalstaatsanwalt James Uthmeier am Montag einem Reporter des Medienunternehmens EW Scripps. Andrew Tate und sein Bruder Tristan hätten „öffentlich zugegeben, an Aktivitäten beteiligt zu sein, die sehr stark nach Anwerbung, Handel und Ausbeutung von Frauen auf der ganzen Welt aussehen“, fügte Uthmeier demnach an.

„Falls diese Männer in Florida kriminelle Handlungen begangen haben, werden wir sie mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgen und zur Rechenschaft ziehen“, erklärte Staatsanwalt Uthmeier zudem. Bereits am vergangenen Donnerstag, kurz nach der Einreise der Tate-Brüder nach Florida, hatte Uthmeier die Eröffnung von Vorermittlungen bekanntgegeben. Er erklärte zudem, im Bundesstaat Florida herrsche „Null Toleranz für die Ausbeutung von Menschen und Gewalt gegen Frauen“.

Der frühere Kickboxer Andrew Tate wurde wegen seiner aggressiven Äußerungen über Frauen aus mehreren Online-Netzwerken verbannt. Bei der im Eigentum von Tech-Milliardär Elon Musk befindlichen Plattform X hat er jedoch weiterhin mehr als zehn Millionen Follower.

Die rumänische Staatsanwaltschaft wirft dem 38-jährigen Tate und seinem zwei Jahre jüngeren Bruder unter anderem die Bildung einer organisierten kriminellen Vereinigung, Menschenhandel, sexuellen Missbrauch und Geldwäsche vor. Andrew Tate befand sich in Rumänien zeitweise unter Hausarrest, der jedoch Mitte Januar aufgehoben wurde.

Vergangene Woche teilte dann die Staatsanwaltschaft mit, dass auch das Ausreiseverbot aufgehoben worden sei. Daraufhin reiste Tate per Privatjet von Rumänien nach Florida aus. Für den 38-Jährigen war es das erste Mal seit seiner Festnahme im Jahr 2022, dass er das osteuropäische Land verließ.

Der rumänische Außenminister Emil Hurezeanu war nach eigenen Angaben am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz Anfang Februar vom Gesandten von US-Präsident Donald Trump, Richard Grenell, auf den Fall der Tate-Brüder angesprochen worden. Trump sagte am vergangenen Donnerstag jedoch, er wisse „nichts“ darüber, wie die Ausreise der Brüder in die USA zustande gekommen sei. 

Der Gouverneur von Florida und Parteifreund Trumps, Ron DeSantis, hatte kurz nach der Ankunft der Tate-Brüder erklärt, die Behörden seines Staates hätten versucht, deren Besuch zu verhindern. „Florida ist kein Ort, wo Du mit dieser Art von Verhalten willkommen bist“, erklärte De Santis mit Blick auf die beiden Männer.