Kokainschmuggel in Tropenholzbalken: Sechs Festnahmen in Berlin und Essen

Nach einem Kokainfund in einer Ladung Tropenholzbalken im Hamburger Hafen sind am Donnerstag in Berlin und Essen sechs Verdächtige gefasst worden. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Berlin mitteilten, ließen Ermittler das Holz ohne die darin versteckten 64 Kilogramm Rauschgift weitertransportieren und nahmen drei der Männer beim Entladen im nordrhein-westfälischen Essen fest. Parallel wurden drei weitere Männer bei der Bestellerfirma in Berlin festgenommen.

Die sechs Beschuldigten zwischen 27 und 59 Jahren sollen sich demnach zum Schmuggel von Kokain aus Südamerika zusammengeschlossen haben. Die Balken aus sogenanntem Teakholz wurden in einem Container aus Costa Rica nach Hamburg verschifft und dort im Dezember vom Zoll kontrolliert. Dabei wurden 64 Pakete mit Kokaingemisch entdeckt. Bestellt wurde das Holz von einer Baufirma in Berlin. Die zwei Firmenchefs gehören zu den Verdächtigen.

Die Ermittler entfernten das Kokain und verfolgten den Weg der Lieferung zu einer Adresse in Essen. Beim Entladen am Donnerstag griffen sie in einer koordinierten Aktion mit Spezialkräften zu. Zudem durchsuchten Beamte Wohn- und Geschäftsräumen der Verdächtigen in Berlin, Gladbeck und Bochum. Die Beschuldigten wurden festgenommen. Am Freitag sollte entschieden werden, ob für sie Untersuchungshaftbefehle bei Gerichten beantragt werden.

In Deutschland werden immer wieder auch weitaus größere Kokainlieferungen abgefangen. Auch Funde in der Größenordnung von mehreren Tonnen gab es in den vergangenen Jahren insbesondere in Hamburger Hafen mehrfach. Das Volumen des globalen Kokainhandels ist laut Behörden stark gestiegen.