„FKK only“: Rostocker FKK-Regel: Keine Badehose am Nacktstrand

Die Rostocker haben am Strand für mehr Klarheit gesorgt. Es gibt nun reine FKK-Strände, gemischte Abschnitte und reine Textilstrände. Für jeden und jede ist was dabei. Man sollte sich dran halten.

Wer nackt und ungestört in der Sonne braten oder ins Wasser hüpfen will, kann das ab Mai an Rostocks weißen Ostseestränden in Warnemünde und Markgrafenheide sogar exklusiv tun. Denn anders als bisher gibt es künftig ausschließliche FKK-Strandabschnitte, das heißt: „Nackt only“. Badehosenträger und Bikiniträgerinnen dürfen sich dort nicht aufhalten, bekommen aber im Gegenzug in Warnemünde auch einen Exklusiv-Abschnitt. Dort muss dann die Badehose anbleiben. 

Mit der am Mittwochabend von der Bürgerschaft geänderten Strandsatzung wird vor allem ein Ziel verfolgt. Die beiden Strandvögte sollen mit der Regelung eine Handhabe erhalten, damit sie im Konfliktfall reagieren und im Zweifel auch Platzverweise aussprechen können. Offenbar gab es Beschwerden von Nacktbadern und -baderinnen, die sich beobachtet und belästigt fühlten, bis hin zu ungewollten Handy-Fotos. 

Rechtsgrundlage für Standvögte

Der Warnemünder Ortsbeiratsvorsitzende Axel Tolksdorff zeigte Verständnis für diese Sorgen. „Leute fühlten sich beobachtet, andere fühlten sich nicht respektiert. Das kann ich verstehen. Das gilt ja auch umgekehrt. Wenn jemand bekleidet baden möchte, dann wird er vielleicht auch nicht unbedingt Nackedeis sehen wollen.“ Auch das sei nachvollziehbar. Dem habe man jetzt Rechnung getragen.

Die geänderte Strandsatzung enthält nun unter anderem die Passage: „An FKK-Stränden ist der Aufenthalt ausschließlich Freikörperkultur betreibenden Personen vorbehalten. Bekleidet zu baden und bekleidet ein Sonnenbad zu nehmen, ist nicht gestattet.“ 

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Chris Günther kritisierte in der Bürgerschaftsdebatte Schlagzeilen zu dem Thema wie „Wer im Bikini oder Badehose kommt, könnte bald rausfliegen.“ Das sei eher imageschädigend. Dabei gehe es bei der spezifischen Änderung lediglich darum, den Strandvögten eine Rechtsgrundlage für Platzverweise an die Hand zu geben. Es sei unangenehm, im FKK-Bereich zu liegen, wenn dort auch bekleidete Menschen seien, die ihre Handys in der Hand hätten, was immer sie auch damit täten.

Nackt, gemischt, textil

Von einer „Nacktpflicht“ will Tolksdorff aber explizit nicht sprechen. „Es ist ja niemand verpflichtet, an diesen Stand zu gehen. Das ist ja unbenommen. Wir haben es so gehandhabt, dass für jeden was dabei ist, entweder reines Textil- oder reines Nacktbaden oder gemischt, je nachdem, wie es gewünscht wird.“ 

Nach Ansicht des Tourismusverbandes bringt die geänderte Satzung mehr Klarheit für die Gäste. „Und sollten sich Sonnenbaderinnen und -bader mal im Strandabschnitt irren, haben die Strandvögte nun auch die Möglichkeit, einzuwirken“, sagte Verbandschef Tobias Woitendorf.

FKK-Schilder auch auf Polnisch

Das Thema Nacktbaden hatte vor einigen Jahren auch auf Usedom für Schlagzeilen gesorgt. Dort verläuft die deutsch-polnische Grenze quer über den Strand. Nach dem Fall des dortigen Grenzzaunes fühlten sich einige Polen brüskiert, weil sie bei ihren Spaziergängen unvermittelt auf die deutschen Nacktbader stießen. Schließlich waren dort Schilder aufgestellt worden, die auch auf Polnisch auf den FKK-Bereich hinweisen. 

Der dortigen Bürgermeisterin, Laura Isabelle Marisken, sind nach eigener Aussage keine nennenswerten Konflikte bekannt. Verschärfungen der Strandsatzung etwa seien kein Thema.

Auch auf der Insel Rügen gibt es FKK-Bereiche. In der Strandsatzung der Gemeinde Binz etwa heißt es zu den Nacktbadestränden: „Baden und Sonnenbaden nur für Gäste ohne Bekleidung“. Eine umgekehrte Regelung gilt für den Textilstrand. Weiter heißt es: „Die jeweils festgelegte Strandnutzung ist verbindlich einzuhalten.“