Bundestagswahl: Hohe Wahlbeteiligung in Thüringen

Die Thüringer machen bislang rege von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Die Stimmabgabe für die vorgezogene Bundestagswahl ist in den rund 2.500 Wahllokalen im Freistaat noch bis 18.00 Uhr möglich.

In Thüringen zeichnet sich bei der vorgezogenen Bundestagswahl eine höhere Wahlbeteiligung ab als 2021. Bis 14.00 Uhr gaben 59,2 Prozent der Wahlberechtigten bereits ihre Stimme ab, wie der Landeswahlleiter mitteilte. Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren hatte die Wahlbeteiligung zum gleichen Zeitpunkt bei 34,5 Prozent gelegen. Die Zahl der Briefwählerinnen und Briefwähler ist dabei nicht eingerechnet. 

Die rund 2.500 Wahllokale im Freistaat haben seit 8.00 Uhr geöffnet. Noch bis 18.00 Uhr können Wählerinnen und Wähler ihre Stimme abgeben und über die Zusammensetzung des künftigen Bundestags mitbestimmen. Viele haben auch vorher schon die Möglichkeit der Briefwahl genutzt. 

In Thüringen sind rund 1,7 Millionen Menschen zur Wahl des neuen Bundestags aufgerufen. Mit der Erststimme können die Wähler für einen Kandidaten stimmen. In acht Wahlkreisen stellen sich 73 Bewerber zur Wahl. Bei der Zweitstimme können sich die Thüringer zwischen elf Parteien entscheiden.

Wahlrechtsreform verändert Spielregeln

2021 waren insgesamt 19 Abgeordnete aus Thüringen in den Bundestag eingezogen – acht davon direkt gewählt. Wie viele es diesmal schaffen, dürfte erst am Montag feststehen. Wegen der Wahlrechtsreform ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Direktkandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls geht der Wahlkreis leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733.

Bei der Bundestagswahl im Jahr 2021 hatte die AfD in Thüringen das beste Ergebnis erreicht – sie landete auf 24 Prozent und damit noch vor der SPD, die auf 23,4 Prozent kam. Die CDU holte in Thüringen damals 16,9 Prozent, die Linke kam auf 11,4 Prozent, die FDP auf 9,0 Prozent und die Grünen auf 6,6 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht gab es damals noch nicht. Die junge Partei tritt zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl an.