Bundestagswahl: Hohe Wahlbeteiligung in Sachsen-Anhalt

Im Vergleich zu vor vier Jahren haben bislang mehr Menschen von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Wer seine Kreuze noch nicht gesetzt hat: Bis 18.00 Uhr ist noch Zeit.

Die Sachsen-Anhalter beteiligen sich rege an der Bundestagswahl. Bis 14.00 Uhr gaben 52,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie Landeswahlleiterin Christa Dieckmann in Magdeburg mitteilte. 2021 hatte die Wahlbeteiligung zum gleichen Zeitpunkt bei 36,7 Prozent gelegen. Dieser Wert wurde heute bereits um 12.00 Uhr mit 37,1 Prozent übertroffen. In den Zwischenständen sind noch nicht die Briefwählerinnen und Briefwähler berücksichtigt. 

Seit 8.00 Uhr sind laut der Landeswahlleiterin rund 2.600 Wahllokale in Sachsen-Anhalt geöffnet. „Im Verlauf des Vormittags war eine reibungslose Abwicklung des Wahlgeschäftes zu verzeichnen“, hieß es. Noch bis 18.00 Uhr können Wählerinnen und Wähler ihre Stimme abgeben und über die Zusammensetzung des künftigen Bundestags mitbestimmen. 

Wie ist das nochmal mit der Erst- und Zweitstimme?

Mit der Erststimme können die Sachsen-Anhalter für einen Kandidaten stimmen. Bei der Zweitstimme können sich die Sachsen-Anhalter zwischen zwölf Parteien entscheiden. Alles in allem sind landesweit rund 1,7 Millionen Menschen in dem Bundesland zur Wahl des neuen Bundestags aufgerufen.

Wer kommt in den Bundestag?

2021 waren insgesamt 18 Abgeordnete aus Sachsen-Anhalt in den Bundestag eingezogen. Wie viele es diesmal sein werden, dürfte erst am Montag feststehen. Wegen der Wahlrechtsreform, die nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Direktkandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls geht der Wahlkreis leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733.

So sahen die Ergebnisse vor vier Jahren aus

Bei der Bundestagswahl 2021 hatte die SPD in Sachsen-Anhalt gewonnen. Die Sozialdemokraten kamen auf 25,4 Prozent. Die CDU erreichte 21,0 Prozent der Zweitstimmen und schnitt in Sachsen-Anhalt damit so schlecht ab wie nie zuvor bei einer Bundestagswahl. Auf Rang drei landete die AfD mit 19,6 Prozent. Es folgten Linke (9,6 Prozent), FDP (9,5 Prozent) und Grüne (6,5 Prozent).

Zur Bundestagswahl 2025 ist Sachsen-Anhalt – im Gegensatz zu 2021 – nur noch in acht statt zuvor neun Wahlkreise aufgeteilt. Wegen der schrumpfenden Bevölkerung hat das Bundesland einen Wahlkreis an Bayern verloren. Den bisherigen Wahlkreis Anhalt, der unter anderem Bitterfeld-Wolfen und Köthen umfasste, gibt es so nicht mehr. Die betroffenen Wähler wurden auf die benachbarten Wahlkreise verteilt.