Nach Explosionen und Schüssen auf Wohnhäuser im Ruhrgebiet ermittelt die Polizei im Rockermilieu. Einige Taten sollen auf das Konto zweier Männer gehen. Sie waren bei ihrem Club in Ungnade gefallen.
Nach Schüssen auf ein Wohnhaus und zwei in die Luft gesprengte Haustüren im Ruhrgebiet sitzen zwei ehemalige Mitglieder der Rockergruppierung Hells Angels in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Deutschen aus Bochum gemeinschaftlichen versuchten Mord sowie Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vor. Hintergrund der Attacken sind nach Überzeugung der Dortmunder Ermittler „clubinterne Streitigkeiten“, wie Denis Andric, der Leiter der zuständigen Ermittlungsgruppe bei der Dortmunder Polizei, es ausdrückte.
Schüsse auf Haus in Holzwickede
Der 33-Jährige und sein 25-jähriger guter Freund sind tatverdächtig in der vergangenen Woche etwa 60 Schüsse mit einem vollautomatischen Gewehr auf das Haus eines 52-Jährigen in Holzwickede abgefeuert zu haben. Verletzt wurde niemand. Jedoch habe in dem Haus zum Tatzeitpunkt ein Mädchen geschlafen, in dessen Umgebung die scharfe Munition Schäden anrichtete.
Außerdem sollen die beiden Männer in dieser Woche zwei vermutlich selbstgebastelte Sprengsätze vor Wohnungstüren in Bochum und in Oberhausen gezündet haben. Ob sie für weitere Taten verantwortlich seien, sei Gegenstand der noch am Anfang stehenden Ermittlungen in dem Komplex, sagte Staatsanwalt Henner Kruse.
Mutmaßlicher Racheakt nach Ausschluss aus Hells Angels
Es sei davon auszugehen, dass die Tatverdächtigen ursprünglich einmal Mitglieder bei der Rockergruppierung Hells Angels gewesen seien, so der Ermittler. Dann seien die beiden aber in „Ungnade gefallen“ und ausgeschieden. Dafür hätten sich die beiden rächen wollen. Zu den Geschädigten der Attacken sollen auch Führungspersonen der Rockervereinigung gehören.
Bei einer Reihe von Straftaten im Ruhrgebiet der vergangenen Woche hatte die Polizei Bezüge zum Rockermilieu vermutet und nun einen ersten Ermittlungserfolg vermeldet.