Dschungelcamp 2025, Tag 7: Zum Schreien – die Wiederaufstehung des Sam Dylan

Krach beim Kochen, Sextalk und Trauerarbeit im Dschungelcamp: Nach den ernsten Themen ging es für Edith und Sam in die Prüfung. Die war gewohnt lautstark – und überraschend.

Wer gedacht hatte, dass es bei „The Bear“ in der Küche chaotisch abgeht, der muss nach dieser Dschungelcamp-Staffel wohl neue Maßstäbe anlegen. Am verflixten siebten Tag herrschte rund um den Lagerherd eine Stimmung, dagegen wirkt die erfolgreiche US-Serie so beruhigend wie „Die schönsten Bahnstrecken Deutschlands“. 

Den Braten gerochen hatte man ja bereits Tage zuvor, diesmal standen Rippchen im Blickpunkt, und damit sind nicht die eingefallenen Oberkörper der Camp-Bewohner gemeint.

Dschungelcamp 2025: So lief Tag 7

Soll man anbraten, dann schmurgeln lassen? Auseinander schneiden oder im Stück? Beizen oder brutzeln? Ablöschen und aufschneiden? Medium oder rare? Wildschwein-Rippchen standen auf dem Speiseplan, Obelix hätte wohl schon nach ein paar Sekunden dazwischengehauen und sich das Stück roh einverleibt. Im Fokus der Zoff-Arena die stehfeste Edith, zwischen angebrannt und angespannt versuchte sie sich erneut am lukullischen Alleingang. Fleisch ist mein Getöse – zwischenzeitlich lag das Objekt der Begierde neben dem Lagerfeuer und kokelte traurig vor sich hin. Armes Schwein. 

Ein Wunder, dass es schließlich doch noch was auf die Teller gab. Gratis-Beilagen von Maurice: Der Mann mag kein Sushi. Und keine Karotten: „Mal ehrlich, warum jubelt ihr bei Möhren, ey?“ Wurzelbehandlung nach Dschungel-Art, vielleicht sollte der Mann mal wieder Reis und Bohnen verabreicht bekommen.

Dschungelcamp Tag 7 22.15

Rund ums Essen wurde erneut einiges an persönlichem Drama als emotionale Vorspeise serviert. Alessia und Maurice, „ihr großer Bruder“, sprachen über den Tod von Willy Herren. Es flossen Tränen bei der Erinnerung an den viel zu früh verstorbenen Papa. Jörg Dahlmann rollte noch einmal seinen Rauswurf auf, jene Episode rund um seine Bemerkung übers Kuscheln mit Sophia Thomalla, der eine Sexismus-Debatte und die Kündigung folgte. Kuscheln, ein universelles Thema, da ist man schnell mal ein, zwei Schritte weiter, beim ersten Kuss, beim ersten Mal. 

Dahlmann erlebte seines mit 18, Gesamtdauer drei Sekunden. Danke fürs Kopfkino, Jörger. Ihren ersten Kuss erlebte Yeliz mit 15 beim Flaschendrehen, zwei der harmloseren Erinnerungen. Timurs Story vom ersten Sex, als Teenager mit einer Lehrerin, klang da schon anders, Pierres Episode als Dreizehnjähriger mit einem 20 Jahre älteren Freund der Familie erwies sich ebenfalls als harter Stoff. Die Tatsache, dass fast der halbe Laden, Nina Bott bereits dreimal, für „Playboy“ blankgezogen hat, ging da fast ein wenig unter.

Edith und Sam müssen zur Dschungelprüfung

Das Härteste sollte ohnehin noch folgen, die Dschungelprüfung stand auf dem Programm, mit Edith und Sam als Garanten für gute Unterhaltung. Bereits der Weg dorthin erwies sich insbesondere für Sam als echte Herausforderung, als Prüfung vor der Prüfung. Es ging um Glauben und Respekt, um Küche und Kontrolle. Sie habe ADHS, so Edith, alle Eindrücke würden zugleich auf sie einprasseln, sie könne sich nur schwer konzentrieren. Als Sam anregte, kurz vorm Ort des Geschehens noch einmal innezuhalten, einen Moment lang runterzukommen, war das auch wieder nicht richtig. LangSAM reicht’s, aber dann ging es schließlich doch noch los.

„Keine Uhrsache“, so der Name der Prüfung, ein Glücksrad-Gelöt mit Kabine, in die Sam eingeschlossen wurde, „Kakerlakwork Orange“ mit einer Prise „Wild Boys“-Video, nur ohne Wasser, dafür mit ordentlich Geschnetz von oben und Dylan-Dezibel im roten Bereich. Ihm zu Füßen lag Edith in einem Bett aus Geschmeiss und Gedärm, das meiste noch blutiger als ihr angebratenes Fleisch, und rief dem freidrehenden Dylan Aufgaben zu. Zwölf Fragen galt es zu beantworten, um ebenso viele Sterne zu ergattern. 

Dschungelcamp TV-Kritik Tag 6 7:33

Fünf Ballsportarten, sechs Satzzeichen, vier Tiere mit K, zwei ESC-Sieger, satte neun Dschungelkönige und -königinnen, das alles galt es zu benennen. Und irgendwie schien sich bei Sam ein Schalter umzulegen. Er kam, schrie und siegte. 10, in Worten -zehn-, auf Dylanisch „zeeeeeeeeeehn“ Sterne holte der Mann, ein Comeback vom Feinsten, frei nach Anita und Roy Black: Schön ist es auf der Welt zu schrei’n, sprach die Biene zu dem Stachelschwein.

Doch selbst diese Großtat konnte zwischen den Kombattanten kaum für Entspannung sorgen, auf dem Rückweg gerieten die beiden sich erneut in die verschmotzten Haare. Kinnings, vertragt euch doch endlich mal. Oder nein, macht mal so weiter, ist ja doch auch unterhaltsam. 

Sam erspielt Fleisch, Edith verarbeitet es

Im Camp war die Freude entsprechend groß, wobei die stehfesten Koch-Kalamitäten unübersehbar Spuren hinterlassen haben. Campköchin Stehfest, ein AppEDITHzügler, der Sam schnell nachdenklich stimmte. „Sie wird wieder kochen“, merkte er an und führte fast wehmütig hinzu: „Das Fleisch, das ich erspielt habe“. Ob sich am Ende vielleicht doch alles zum Besseren wendet? Wie hatte Möhrice es Edith fast rührend optimistisch vorgeschlagen: „Du machst morgen mal ’nen Ruhetag und guckst einfach nur zu!“

Ob das klappt? Apropos Ruhetag: Den hatte Sam nach seiner Zehn-Sterne-Sause doch so herbeigesehnt – und ehrlicherweise auch verdient – aber Pustekuchen. Der Mann muss wieder ran. Und wenn man ganz genau hinhört – Pssst!, seid mal alle leise! – dann hört man in der Ferne fast schon schreien: Bitttäääääääääää…..