Wirtschaftstreffen: CDU-Chef Merz: Sorge für Regierung ohne Streit

CDU-Chef Merz sorgt sich um den Industriestandort Deutschland. Europa müsse wieder mehr mit einer Stimme sprechen, fordert der Christdemokrat.

Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz will bei einem Sieg bei der Bundestagswahl eine harmonische Koalition bilden. „Ich will eine Regierung führen, die aufhört zu streiten“, sagte der CDU-Chef beim Jahresempfang der rheinland-pfälzischen Wirtschaft in Mainz. „Wenn eine Regierung ständig streitet, kommt das Volk nicht zur Ruhe.“ Er stehe für „Führung durch Vorbild auch in der Regierung“.

Die Ampelregierung im Bund war wegen der anhaltenden Konflikte in der Koalition geplatzt. Aus diesem Grund gibt es Ende Februar eine vorgezogene Bundestagswahl

Deutschland muss Industrieland bleiben

Der Kanzlerkandidat der Union mahnte vor rund 2.000 Gästen, dass immer mehr Arbeitsplätze in der Industrie in Deutschland verloren gehen. Diese Arbeitsplätze wechselten in den Dienstleistungsbereich. Der größte Aufwuchs an Beschäftigung finde im öffentlichen Dienst statt. „Das ist die falsche Reihenfolge.“

Deutschland müsse aber auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ein Standort für die Industrie bleiben, betonte Merz. Die industrielle Wertschöpfung der Volkswirtschaft sei das Rückgrat für das Land und den Wohlstand. Dabei gehe es auch um die Großindustrie, aber vor allem um den Mittelstand. „Wir müssen wieder eine wachsende Volkswirtschaft werden.“

„We Make Europe Great Again“

Der CDU-Chef sprach sich nach dem Regierungswechsel in den USA für mehr gemeinsames Handeln in Europa aus. Der neue US-Präsident Donald Trump werde Europa ernst nehmen, wenn mehr mit einer Stimme gesprochen und die Interessen gemeinsam vertreten würden. Wenn Trump in seinem Slogan sage „Make America Great Again“, dann könne es auch heißen „We Make Europe Great Again“.