Die Narren erobern wieder die Straßen. Ein traditionsreicher Verband im Südwesten bekommt eine neue Führung.
Mitten in der närrischen Saison hat der Chef der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), Robert Wehrle, sein Amt abgegeben. Die Vereinigung wählte in Laufenburg (Kreis Waldshut) Roland Haag (60) als neuen Präsidenten, wie ein Sprecher mitteilte. Wehrle (76) hatte fast 30 Jahre an der Spitze des Verbandes gestanden.
Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Sie ist damit eine der ältesten Narrenvereinigungen Deutschlands. In ihr sind 68 Narrenzünfte aus den Regierungsbezirken Freiburg, Tübingen und Stuttgart, dem bayerischen Regierungsbezirk Schwaben und fünf Kantonen in der Schweiz zusammengeschlossen.
Die Fastnacht im Südwesten ist vorwiegend traditionell geprägt. Die Narren verkörpern meist Figuren aus der Dorf- und Stadtgeschichte sowie Fabelwesen und Tiere. Zum „Häs“ tragen sie oft kunstvoll geschnitzte Masken. An einigen Orten sind auch Einflüsse des rheinischen Karnevals zu spüren – mit Figuren wie Prinz und Prinzessin oder Tanzgarde.