Unbekannte haben in Weimar an Plakaten für eine besondere Ausstellung im Erinnerungsort Topf & Söhne judenfeindliche Sprüche angebracht. Es wird ermittelt.
Nach antisemitischen Schmierereien auf Plakaten für eine Ausstellung des Erfurter Erinnerungsorts Topf & Söhne ist der Staatsschutz eingeschaltet worden. Ermittelt werde wegen Volksverhetzung, sagte ein Polizeisprecher. Unbekannte hatten demnach im Zeitraum vom 19. Dezember bis zum 5. Januar auf Plakate an drei Litfaßsäulen im Weimarer Stadtgebiet mit schwarzem Permanentmarker „Juden sind Täter“ geschrieben.
Die auf den betroffenen Plakaten beworbene Ausstellung dreht sich um das Tagebuch der jüdischen Erfurter Schülerin Marion – später Miriam Ziv – Feiner, die ihr Leben 1938 nur mit der Auswanderung nach Palästina vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten retten konnte. Auf dem Plakat ist auch ein Bild Miriams zu sehen.
Erinnerungsort-Leiterin: „Unerträglich“
„Es ist unerträglich, dass in einem Land, das von 1933 bis 1945 seine jüdischen Bürgerinnen und Bürger entrechtet, vertrieben und viele wie die Eltern Feiner ermordet hat, nun das Porträt ihrer Tochter, der Überlebenden Miriam Ziv, geschändet wird“, sagte die Leiterin des Erinnerungsorts Annegret Schüle.
Die Ausstellung „Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner“ endet am Sonntag. Der Erinnerungsort ist im ehemaligen Verwaltungsgebäude des einstigen Unternehmens Topf & Söhne untergebracht. Die Erfurter Firma hatte die Verbrennungsöfen für die NS-Konzentrationslager konstruiert und gebaut.