Vizemeister VfB Stuttgart will beim Tabellen-16. Heidenheim seinen positiven Lauf fortsetzen, die Gastgeber ihren Negativtrend stoppen. Es könnte auf der Ostalb also leidenschaftlich werden.
Natürlich werden Sebastian Hoeneß und sein Trainerteam die Profis des VfB Stuttgart auch wieder auf Dinge vorbereiten, bei denen es nicht um Taktik oder andere fußballerische Fragen geht. Zum Landesduell beim 1. FC Heidenheim am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) auf der Schwäbischen Alb sind Temperaturen um den Gefrierpunkt und möglicherweise auch Regen angesagt.
Zur wahrscheinlich robusten Gangart des nach einer langen Negativserie unter Druck stehenden FCH kommen in der mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Voith-Arena also wohl noch widrige Außenbedingungen hinzu. „Sicher muss das genannt worden“, sagte Hoeneß. „Möglicherweise ist es windig, der Platz wird möglicherweise sehr feucht sein.“ Das seien Aspekte, die er der Mannschaft nicht erst am Spieltag näherbringen wolle.
„Körperlich ans Äußerste gehen“
Der 42-Jährige weiß, wovon er spricht. In der vergangenen, mit der Vizemeisterschaft herausragenden Saison verlor der VfB Anfang November bei Wind und Dauerregen mit 0:2. „Das Schicksal wollte es immer so, dass wir dort im Winter spielen“, sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. „Dass der Rasen tief ist und wir auf eine Mannschaft treffen, die sich mit allem wehren wird, was sie hat. Da werden zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die körperlich ans Äußerste gehen müssen, um das Spiel zu gewinnen.“
Der VfB ist dieses Mal aber der Favorit. Denn nach zuletzt drei Pflichtspielsiegen nacheinander will der Champions-League-Teilnehmer mit Erfolgen beim Tabellen-16. und anschließend gegen den auf Rang 15 stehenden Aufsteiger FC St. Pauli das Jahr „mit einem richtig guten Gefühl“ und dem Kontakt zu den Europapokal-Plätzen beenden.
Die Umstellung nach dem 5:1-Heimsieg gegen Young Boys Bern wird aber groß sein. Statt Königsklasse geht es gegen einen nach sechs Pflichtspielniederlagen in Serie und acht Bundesliga-Spielen ohne Sieg zwar angeschlagenen Gastgeber. Dessen Trainer und seine Mannschaft sind aber besonders für ihre Leidenschaft und Mentalität bekannt.
Weiter ohne Nationalspieler Undav und Leweling
„Wir müssen davon ausgehen, dass uns eine Mannschaft mit dem Messer zwischen den Zähnen empfangen wird“ meinte Hoeneß denn auch. „Sie versuchen jetzt, den Bock umzustoßen – mit allem, was sie haben.“
Zudem muss der VfB in der Offensive auch weiterhin auf die angeschlagenen Nationalspieler Deniz Undav und Jamie Leweling verzichten. Der lange Zeit verletzte oder erkrankte Verteidiger Ameen Al-Dakhil soll mit dem VfB II in der 3. Liga Spielpraxis sammeln.
Dennoch sagt Hoeneß, der seinen Kapitän Atakan Karazor nach Magenproblemen gegen Bern wohl wieder einsetzen kann, dass das Spiel auch eine große Chance sei, „unseren Lauf fortzusetzen“. Egal, wie das Wetter auf der rauen Ostalb wird.