VW verteidigt seinen Sparkurs gegen Kritik der Arbeitnehmervertreter. Zu den von Betriebsratschefin Cavallo genannten Plänen für Werksschließungen hält sich der Konzern aber weiter bedeckt.
Nach den jüngsten Mitteilungen des VW-Betriebsrats zu mögliche Werksschließungen und Stellenabbau hat der Konzern seine Sparpläne erneut verteidigt, nennt aber weiter keine Details zu konkreten Maßnahmen. „Fakt ist: Die Lage ist ernst und die Verantwortung der Verhandlungspartner ist enorm“, sagte Personalvorstand Gunnar Kilian laut Mitteilung. „Ohne umfassende Maßnahmen zur Wiedererlangung der Wettbewerbsfähigkeit werden wir uns wesentliche Zukunftsinvestitionen nicht leisten können.“
Konkrete Angaben zu den zuvor von Betriebsratschefin Daniela Cavallo genannten Plänen zu Werkschließungen, Lohnkürzungen und Stellenabbau machte Kilian nicht. „Wir halten an dem mit der Mitbestimmung vereinbarten Grundsatz fest, die Diskussion um die Zukunft der Volkswagen AG zuerst intern mit unseren Verhandlungspartnern zu führen“, sagte er. Für die am Mittwoch anstehende Tarifrunde kündigte der Konzern „konkrete Vorschläge zur Senkung der Arbeitskosten“ an.
Markenchef: „So wie bisher können wir nicht weitermachen“
Markenchef Thomas Schäfer begründete den Schritt mit den hohen Kosten an den deutschen Standorten. „So wie bisher können wir nicht weitermachen“, so Schäfer laut Mitteilung. „Wir sind an den deutschen Standorten nicht produktiv genug und liegen aktuell bei den Fabrikkosten 25 bis 50 Prozent über dem, was wir uns vorgenommen haben. Damit sind einzelne deutsche Werke doppelt so teuer wie der Wettbewerb.“ Ziel bleibe, die Umsatzrendite bis 2026 auf 6,5 Prozent zu steigern. Nur so ließen sich die notwendigen Investitionen in die Zukunft finanzieren.
Laut Betriebsrat will VW in Deutschland mindestens drei Werke schließen und zehntausende Stellen abbauen. Zudem solle die Entlohnung der 120.000 nach dem Haustarif bezahlten Mitarbeiter pauschal um zehn Prozent gesenkt werden.